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"... ein schwerreicher Kunsthändler aus München". Die "Arisierung" des Kunstantiquariats S. Kende in Wien durch Adolph Weinmüller

Gabriele Anderl

Der „Anschluss“ Österreichs bedeutete auch für den Kunsthandel eine folgenschwere Zäsur. An die 60 in jüdischem Besitz befindliche Kunst- und Antiquitätenhandlungen in Wien wurden „abgewickelt“, sprich zwangsweise aufgelöst, eine kleinere Zahl von Betrieben wurde von „Ariseuren“ übernommen. Während die ehemaligen Inhaber vertrieben oder später ermordet wurden, zählten die nicht von der Verfolgung betroffenen Mitglieder der Wiener Kunsthandelsszene zu den großen Profiteuren dieser Vorgänge.

 

Eine jener Firmen, die von neuen Eigentümern weitergeführt wurden, war das renommierte Kunstantiquariat und Auktionshaus S. Kende in der Wiener Innenstadt, Rotenturmstraße 14. Es wurde - trotz des Widerstands lokaler Kräfte - von dem aus München stammenden Adolph Weinmüller übernommen und stellte damit eine Ausnahmeerscheinung dar.

 

Trotz der Rolle, die das Wiener Dorotheum in den Jahren nach 1938 als führendes Auktionshaus im deutschsprachigen Raum erlangte, wurden auch einige der „arisierten“ Kunsthandlungen zu wichtigen Umschlagplätzen für geraubtes Kunst- und Kulturgut – so auch die ehemalige Firma S. Kende.

 

 

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