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Haubner, Rudolf

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Гаубнер Рудольф Доминикович

Geboren: 29.01.1895, Wien

Beruf: Schriftsetzer

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1915

Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau

Verhaftet: 21.06.1938, Moskau

Anklage: Spionage

Urteil: 28.09.1938, Sonderberatung (OSO), 5 Jahre Lagerhaft

Gestorben: 26.06.1942, Solikamsk

Rehabilitiert: 04.10.1956, Militärtribunal des Moskauer Wehrkreises

Emigrationsmotiv: Kriegsgefangener des Ersten Weltkriegs

Schicksal: im Lager umgekommen

 

Der Schriftsetzer Rudolf Haubner, geboren 1895 in Wien, arbeitete ab 1909 in der Druckerei Jasper in Wien. Nach Kriegsausbruch wurde er in die k.u.k. Armee einberufen und geriet am 17. Oktober 1915 in russische Kriegsgefangenschaft. Von 1918 bis 1920 war er in Gefangenschaft der Armee Kolčaks und musste in sibirischen Kohlebergwerken arbeiten. Nach dem Rückzug Kolčaks trat er in die Rote Armee ein, in der er bis Ende 1920 diente. Nach der Demobilisierung ließ er sich in Moskau nieder und wurde Mitglied der VKP (b). In der Folge arbeitete er in verschiedenen Druckereien.

 

Am 20. Juli 1923 stellte ihm die österreichische Gesandtschaft in Moskau einen Pass aus. Mit den Eltern und den drei Geschwistern stand er in brieflichem Kontakt, 1932 reiste er zu einem sechswöchigen Besuch der Verwandten nach Österreich. Am 20. Juni 1936 nahm Haubner die sowjetische Staatsbürgerschaft an. Zur Zeit seiner Verhaftung am 21. Juni 1938 arbeitete er als Setzer in der Moskauer Druckerei ОНТИ (Vereinigung der wissenschaftlich-technischen Verlage).

 

Rudolf Haubner wurde am 28. September 1938 wegen Spionage zu fünf Jahren Lagerhaft verurteilt, die er nicht überlebte - er starb am 26. Juni 1942 (nach anderen Angaben am 25. Juli 1942) im Lager Solikamsk im Ural an Pellagra (Vitaminmangelerscheinung). Haubners Tochter Ella (Элла Рудольфовна Демидова) lebte in Moskau.

 

 

Quelle: ÖStA, GARF

 

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