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Herbsthofer, Konkordia

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Хербстхофер Конкордия Максимовна

Geboren: 02.01.1914, Kularki (Šilkinskij rajon)

Beruf: Bürokraft, Ökonomin

Letzter Wohnort in Österreich: Wiener Neustadt

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1931

Wohnorte in der Sowjetunion: Kularki, Archara, Saratov

Verhaftet: 04.04.1935, Saratov

Anklage: Spionage, Konterrevolution

Urteil: 2 Jahre Haft

Emigrationsmotiv: Ausbildung

Schicksal: ausgewiesen

 

Konkordia Herbsthofer wurde 1914 in Kularki, Bezirk Šilka, in Transbajkalien als Konkordija Maksimovna Černjak (Черняк Конкордия Максимовна) geboren. Ihr Vater Maksim Černjak war ein orthodoxer Priester, er starb bereits 1917. Ihre Mutter Evdokija Černjak (geb. Bogdanova) heiratete in der Folge den ehemaligen österreichischen Kriegsgefangenen Othmar Nemec. Die Mittelschulzeit verbrachte Konkordia Černjak in Archara, etwa 1000 km südöstlich von Kularki. Mit Hilfe der österreichischen Gesandtschaft in Moskau konnte die Familie nach Österreich ausreisen. Sie ließ sich in Wiener Neustadt nieder, wo Konkordia Černjaks Mutter 1932 starb. Weil sie Medizin studieren wollte, wozu sie in Österreich keine Möglichkeit fand, kehrte Konkordia Černjak Ende August 1931 in Begleitung des Bruders ihres Stiefvaters, des Spezialtischlers Wilhelm Nemec, in die Sowjetunion zurück. Wilhelm Nemec arbeitete drei Monate in der Traktorenfabrik in Saratov, kehrte dann wieder nach Wiener Neustadt zurück. Da Konkordia Černjak nicht zum Medizinstudium zugelassen wurde, arbeitete sie als Bürokraft in verschiedenen Fabriken in Saratov und absolvierte ein Wirtschaftsstudium in Abendkursen. Sie arbeitete dann in der Akkumulatorenfabrik in Saratov. Seit Januar 1932 war sie mit dem österreichischen Techniker Franz Herbsthofer verheiratet, der in Saratov im Mähdreschwerk beschäftigt war. Am 4. April 1935 wurde das Ehepaar, das noch keine Kinder hatte, verhaftet. Konkordia Herbsthofer wurde der Spionage und Konterrevolution beschuldigt, schließlich zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie ihren Mann nicht angezeigt hatte. Im September 1936 wurde das Urteil revidiert und das Ehepaar Herbsthofer des Landes verwiesen. Es wurde über Negoreloe nach Österreich abgeschoben. Konkordia Herbsthofer lebte bis September 1937 bei ihren Schwiegereltern in Wien, sie folgte dann ihrem Mann, der in einer Maschinenfabrik in Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz) eine Anstellung als Konstrukteur gefunden hatte, nach Deutschland. Das Ehepaar hatte zwei Kinder.

 

Nach der Pensionierung ihres Mannes zog das Ehepaar zurück nach Österreich. Konkordia Herbsthofer starb um 2000 und ist in Wiener Neustadt begraben.

 

 

Quelle: Politisches Archiv des AA, ÖStA, Familie

 

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