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Name russisch: Хоутерманс Фридрих Оттович
Geboren: 23.01.1903, Zoot (heute Soot, Polen)
Beruf: Physiker
Letzter Wohnort in Österreich: Wien
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1935
Wohnorte in der Sowjetunion: Char'kov
Verhaftet: 01.12.1937, Moskau
Anklage: Spionage, Sabotage, antisowjetische Agitation
Urteil: 25.04.1940, Sonderberatung OSO, Ausweisung
Gestorben: 01.03.1966, Bern
Emigrationsmotiv: KP-Emigration
Schicksal: an Nazi-Deutschland ausgeliefert
"Fritz" Houtermans wurde 1903 in Zoppot bei Danzig geboren. Der Vater Otto Houtermans war ein wohlhabender Jurist holländischer Abstammung, die Mutter Elsa Houtermans (geb. Wanek) eine Biologin aus Wien. Die Eltern trennten sich bald und Fritz Houtermans übersiedelte 1906 mit der Mutter nach Wien. Als er im Wiener Akademischen Gymnasium vor Mitschülern das Kommunistische Manifest vortrug, wurde er von der Schule relegiert. Nach dem Abitur in Thüringen studierte er Physik in Göttingen. Da er 1925 Mitglied der KPD geworden war, musste er Deutschland verlassen.
Er emigrierte 1934 nach England und 1935 - wohl aufgrund politischer Sympathie, aber auch auf Einladung sowjetischer Physiker - in die Sowjetunion, wo er wie seine Freund aus der Wiener Zeit Alexander Weißberg am Ukrainischen physikalisch-technischen Institut UFTI arbeitete.
Während der Vorbereitungen für seine Ausreise wurde er am 1. Dezember 1937 in Moskau verhaftet. Am 25. April 1940 wurde seine Ausweisung beschlossen, am 2. Mai 1940 wurde Houtermans der Gestapo übergeben, die ihn sofort inhaftierte. Aufgrund von Interventionen bekannter Physiker wurde er im Juli 1940 freigelassen und konnte als Physiker im Forschungslaboratorium für Elektronenphysik von Manfred von Ardenne in Berlin-Lichterfelde arbeiten. Im Frühjahr 1945 übersiedelte Houtermans nach Göttingen und wurde außerordentlicher Professor für Physik.
1952 bis zu seinem Tod war Houtermans Professor und Direktor des Physikalischen Instituts der Universität Bern.
Quelle: http://www.ihst.ru/projects/sohist/repress/kharkov/khoutermans.htm etc.
Siehe auch Ю. В. Павленко/Ю. Н. Ранюк/Ю. А. Храмов: «Дело» УФТИ. 1935—1938, Киев 1998;
Кость Штепа/Фрiдрiх Гоутерманс: Чистка в Росії. Char'kiv 2000;
In den Fängen des NKWD. Deutsche Opfer des stalinistischen Terrors in der UdSSR, hrsg. vom Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung, Berlin 1991, S. 102.