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Navratil, Franz

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Навратиль (Навратель) Франц Карлович

Geboren: 27.11.1898, Wien

Beruf: Schuster

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1916

Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau

Verhaftet: 15.03.1938, Moskau

Anklage: Spionage

Urteil: 29.07.1938, Dvojka, Tod durch Erschießen

Gestorben: 16.08.1938, Moskau

Rehabilitiert: 03.09.1957, Militärtribunal des Kiever Wehrkreises

Emigrationsmotiv: Kriegsgefangener des Ersten Weltkriegs

Schicksal: erschossen

 

Der Schuster Franz Navratil wurde 1898 in Wien geboren. Im Jänner 1916 meldete er sich freiwillig zur k.u.k Armee und geriet im Herbst desselben Jahres in russische Kriegsgefangenschaft. Nach der Freilassung blieb er freiwillig in der Sowjetunion und wurde 1920 Mitglied der VKP (b), aus der er 1929 wegen politischer Unzuverlässigkeit und Nichtbezahlung der Mitgliedsbeiträge ausgeschlossen wurde.

 

Zur Zeit seiner Verhaftung am 15. März 1938 arbeitete Navratil bei der Moskauer Lebensmittelversorgung, nachdem er ein Jahr zuvor aus dem Volkskommissariat für Außenhandel entlassen worden war. Seine Entlassung aus dieser Position hing mit seiner Freundschaft mit Mečislav Loganovskij (Логановский Мечислав Антонович) zusammen, dem stellvertretenden Volkskommissar für den Außenhandel, der im Mai 1937 verhaftet und am 29. Juli 1938 hingerichtet wurde. Navratil "gestand", dass er 1936 von Loganovskij, der polnischer Abstammung war, zur Spionage für Polen angeworben worden war.

 

Am 29. Juli 1938 wurde Navratil zum Tode verurteilt und am 16. August 1938 erschossen. Navratil war mit den gleichfalls verhafteten Österreichern Andreas Terner und Leopold Moser befreundet. Er war mit einer Russin verheiratet, das Paar hatte keine Kinder.

 

 

Quelle: ÖStA, GARF, lists.memo.ru

 

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