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Name russisch: Небенфюр Якоб
Geboren: 26.07.1899, Mähren
Beruf: Kur- und Kesselschmied
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1926
Wohnorte in der Sowjetunion: Kzyl-Orda (Kasachstan), Orenburgskaja obl.
Verhaftet: 06.08.1935, Orenburgskaja obl.
Anklage: antisowjetische Propaganda und Agitation
Urteil: 1937, Sonderberatung (OSO), 5 Jahre Lagerhaft; Sonderberatung (OSO), Ausweisung
Emigrationsmotiv: Uhlfeld-Kolonie
Schicksal: ausgewiesen
Jakob Nebenführ (Nebenfür) wurde 1899 geboren, er stammte wahrscheinlich aus Mähren. Er war ab 1919 Mitglied der KPÖ und wurde in Österreich mindestens einmal wegen politischer Betätigung verhaftet.
Nebenführ schloss sich der von Karl Uhl, dem Obmann der Republikanischen Vereinigung ehemaliger Kriegsteilnehmer und Kriegsopfer Österreichs, organisierten Auswanderergruppe nach Kasachstan an und gelangte so im März 1926 in die Sowjetunion. Wie lange Nebenführ in der Uhlfeld-Kolonie tätig war, ist nicht bekannt – viele Mitglieder verließen die Kommune bereits vor der offiziellen Auflösung im März 1927. Als er am 6. August 1935 verhaftet wurde, lebte Nebenführ im Gebiet Orenburg und war als Kur- und Kesselschmied tätig (Kurschmiede waren für die Heilung von Pferdekrankheiten zuständig). 1936 berichtete Nebenführ der KPÖ-Vertretung in Moskau von seinen Hafterlebnissen und beschwerte sich über die Methoden des NKVD. 1937 wurde er wegen antisowjetischer Agitation zu fünf Jahren Lagerhaft verurteilt. Das Urteil wurde später aufgehoben und Nebenführ des Landes verwiesen.
Eine Verwandtschaft mit Karl Nebenführ, dem aus der gleichen Gegend stammenden Gründungsmitglied der KPÖ und Agenten des sowjetischen Militärgeheimdienstes GRU (Главное разведывательное управление Генерального штаба военных сил), ist nicht dokumentiert.
Quelle: ÖStA, RGASPI
Zur Uhlfeld-Kolonie siehe Barry McLouhglin/Hans Schafranek/Walter Szevera, Aufbruch. Hoffnung. Endstation. Österreicherinnen und Österreicher in der Sowjetunion 1925-1945, Wien 1997, S. 49-69.