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Name russisch: Фольман Иозеф Иозефович
Geboren: 25.04.1909, Wien
Beruf: Elektriker
Letzter Wohnort in Österreich: Wien
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 03.06.1934
Wohnorte in der Sowjetunion: Char'kov, Rjazan', Moskau
Verhaftet: 09.06.1938, Moskau
Anklage: Spionage, provokatorische Tätigkeit
Urteil: 03.04.1939, Sonderberatung (OSO), 8 Jahre Lagerhaft; 11.10.1940, Sonderberatung (OSO), Ausweisung
Gestorben: 31.01.1968, Wien
Rehabilitiert: 27.10.1988, Kollegium des Obersten Gerichts der UdSSR
Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration
Schicksal: an Nazi-Deutschland ausgeliefert
Der Elektriker Josef Vollmann aus Wien, geboren 1909, war Mitglied der SDAP und des Schutzbundes. Über eine Teilnahme an den Kämpfen im Februar 1934 ist nichts bekannt. Vollmann soll wegen Schulden am 28. April 1934 in die ČSR geflüchtet sein. Von dort gelangte er mit dem zweiten Schutzbundtransport im Juni 1934 in die Sowjetunion, wo er zuerst in Char'kov lebte und als Elektriker in einem Straßenbahnbetrieb arbeitete. Im Zusammenhang mit einer militärischen Ausbildung lebte er von Februar bis Juni 1937 in Rjazan', er weigerte sich anschließend jedoch, zu den Internationalen Brigaden nach Spanien zu fahren.
Ab 2. November 1937 lebte er unter dem Schutz der österreichischen Gesandtschaft, wurde aber am 9. Juni (oder Juli) 1938 auf der Straße verhaftet. Im März 1939 wurde er wegen Spionage und provokatorischer Tätigkeit zu acht Jahren Lagerhaft verurteilt. Am 11. Oktober 1940 wurde das Urteil in Ausweisung umgewandelt. Am 15. Oktober 1940 wurde Vollmann den deutschen Behörden übergeben. Seine geschiedene Frau Marie Vollmann geb. Haunlieb (geb. 25.03.1912 in Wien) war bereits am 6. Jänner 1938 nach Wien zurückgekehrt.
Josef Vollmann starb am 31. Jänner 1968 in Wien.
Quelle: Parteiarchiv der KPÖ, Gestapo-Kartei (Blaue Kartei), ÖStA, RGASPI, Wiener Friedhofs-DB