Aufgrund der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen wurde die aktuelle Ausgabe des Jugend Echos von bayrischen Behörden beschlagnahmt. Bei der Neonazi-Demonstration im Andenken an Rudolf Heß in Wunsiedl wurden am 21. August zwei Personen, die die inkriminierte Ausgabe verteilt hatten, verhaftet.
Die Zeitschrift des Bundes freier Jugend (BfJ), eine "Kampfschrift der nationalen Jugend in Österreich", erscheint in neuer Aufmachung, die stark an das neonazistische Blatt Volk in Bewegung erinnert. Dessen Herausgeber Lars Käppler trat zuletzt beim "Tag der volkstreuen Jugend" in Wels als Referent in Erscheinung (BfJ-Treffen in Wels »). Auch in inhaltlicher Hinsicht scheint der BfJ nun alle taktischen Rücksichtnahmen auf das NS-Verbotsgesetz hinter sich gelassen zu haben. So wird der nach Spanien geflohene Neonazi Gerd Honsik zustimmend zitiert. Mit Herbert Schweiger findet sich der Chefideologe der deutschsprachigen Neonazi-Szene unter den Autoren des Jugend Echos. Und BfJ-Kader schreiben nun offen vom "totalen Freiheitskampf jedes einzelnen Volksangehörigen". (S. 3) Schließlich wird in einem Text der "nationalsozialistische[n] Erhebung im Jahre 1934 in Österreich" gedacht. (S. 6 f.)