"Wer die Hintergründe des Finanz-Tsunami zu erfassen sucht", dem empfiehlt in der Aula (12/2009, S. 12) Friedrich Romig das antisemitische Machwerk von E. Michael Jones, The Jewish Revolutionary Spirit. Dort könne der geneigte Leser erfahren, dass "seit dem Auszug der Juden aus Ägypten" diese eine Revolution nach der anderen anzettelten und so "unsägliches Leid verursacht" hätten. "Juden haben ihre geistigen Kräfte mit Albigensern vereint, sie wirkten mit an der hussitischen Revolution und an der lutherischen Reformation und standen an der Wiege des modernen Englands der Puritaner. Die 'Aufklärung' und die durch sie ausgelösten Revolutionen in Frankreich und vielen Ländern Europas sind weitgehend ihr Werk." (Ebenda) Der Grund für Jones (und Romigs) antijüdischen Furor wird gleich mitgeliefert: "der Jude" sei deshalb "revolutionär", weil er "Jesus Christus nicht als den Messias anerkennt". Stattdessen führe er seit mehr als 2000 Jahren einen (heimlichen) Krieg gegen das Christentum. Heute machen Jones und Romig "den Juden" für fast alles verantwortlich: "Pornographie, Sexualunterricht ab dem Kindergarten, Rechte von Homos, Feminismus, Göttinnenverehrung des New Age, Abtreibung, Ehebruch, Scheidung, Partnertausch, Inzest, Pädophilie, Selbstbefriedigung, künstliche Befruchtung, embryonale Stammzellenforschung" (ebenda)
Unter den Leserbriefschreibern der Dezember-Ausgabe findet sich Neobundesrat Elmar Podgorschek: Der oberösterreichische FPÖ-Politiker dankt der Aula und "deren Redakteuren [...] für ihre Gesinnungstreue" (ebenda, S. 39). Das rechtsextreme Blatt stelle "einen Stachel in der fast gleichgeschalteten österreichischen Medienlandschaft dar", sehr zum Ärger der "Gutmenschen", die am liebsten "allen nonkonformistischen Medien die Lizenz zum Schreiben" entziehen würden.