In weltanschaulicher Hinsicht erfüllen die in Info-DIREKT verbreiteten Inhalte alle wesentlichen Bestimmungsmerkmale des Rechtsextremismus.
Postulat der natürlichen Ungleichheit von Menschengruppen: Der "Gleichheitsgrundsatz: Alle Menschen sind gleich" wird als Glaubenssatz "marxistische[r] Ideologen und linke[r] Regierungen" (Nr. 21, S. 31) respektive als "linksideologische[s] Argument" verworfen. Es handle sich dabei um "ein Gift", das "uns [...] von innen zerfrisst, weil es die Gesellschaft zersetzt" (Nr. 13, S. 42). Die "Gleichheit aller Menschen" sei eine "Utopie" und "eine[s] der verhängnisvollsten ideologischen Trugbilder überhaupt" (Nr. 23, S. 24). Dementsprechend wird etwa beklagt, dass die südafrikanische Apartheid als "einzige Form der 'Entwicklungshilfe', die bisher Früchte getragen hat", von "politisch korrekten Gleichheitsfanatikern zerstört" worden sei (Nr. 16, S. 11). Gegen die Idee der Gleichheit führt man den "Grundsatz der universellen Verschiedenheit der Völker" ins Treffen (Nr. 7, S. 8). "Auf die Gefahr hin, hier einige linksgrüne Luftballons zu zerstechen: Wir sind nicht gleich." (Nr. 23, S. 21).
Rassismus: Zahlreiche Artikel zeugen von einer grundlegend rassistischen Weltsicht eines Gutteils der Info-DIREKT-AutorInnen. So ist etwa die Rede von "europiden" Staaten, deren Auflösung in eine "Masse von Hominiden gleicher Farbe und minderer Intelligenzquotienten" im Gange sei (Nr. 7, S. 22). Man klagt über die "Angleichung der Gene durch Mischung im Inneren und Abgrenzung nach Außen" und über "biologischen Zerfall" in Europa (Nr. 9, S. 28 f.). "Die Verhaltensbiologie" stelle "die wesentliche Grundlage" der Entwicklung von Kulturen dar (Nr. 10, S. 9). Integration von Zugewanderten sei "widernatürlich", Maßnahmen gegen Einwanderung dagegen "aus verhaltensbiologischer Sicht vernünftig" (ebd., S. 6 f.). Migration bereite den Weg in eine "Niedrig-IQ-Gesellschaft" und werde propagandistisch begleitet von "[e]ine[r] glückliche[n] Mischvolkidylle", die "in allen Brauntönen aus jedem Werbespot [strahlt]" (Nr. 23, S. 21). Dass der französische Präsident Emmanuel Macron den Begriff "Rasse" aus der Verfassung seines Landes streichen lasse, weise ihn als geistigen Epigonen der "68er" aus (Nr. 21, S. 31). Mitunter werden klassisch rassistische Vorstellungen in kulturalistischer Rhetorik verbrämt: Treffen zwei Kulturen aufeinander, werde eine "der beiden [...] untergehen, die andere sich behaupten". Habe keine der beiden Kulturen die Kraft zur Selbstbehauptung, komme es "zu einer Vermischung und einer Verwischung der kulturellen Grenzen, was den Untergang beider Kulturen in ihrer Reinform bewirkt" (Nr. 10, S. 26).
Volksgemeinschaftsdünkel: Eng mit dem Rassismus verzahnt erweist sich auch in Info-DIREKT die völkische Gemeinschaftsideologie. Volk wird biologistisch als "eine Gruppe von Menschen gleicher Abstammung, Kultur und Sprache" definiert (Nr. 13, S. 6). Gemeinschaft setze ein "kollektive[s] genetische[s] und daraus erwachsend [...] kulturelle[s] Dach" voraus (Nr. 8, S. 39). Angesichts eines in Europa vermeintlich tobenden "multi-ethnischen Krieges" erweise sich, dass "[e]ine wahrhaft funktionierende Solidargemeinschaft [...] nur innerhalb von Volks- und Kulturgemeinschaften möglich" sei (Nr. 14, S. 8). Vergleichsweise selten tritt die völkische Ideologie in Info-DIREKT in explizit deutschnationaler Ausformung zutage. Verschiedentlich finden sich aber entsprechende Verweise, etwa auf "[d]as 'Deutschtum' als kulturelle Klammer Südtirols" bzw. auf Südtirol als "Wiege deutscher Kultur" (Nr. 22, S. 17). Die Frage nach den "Wurzeln unseres Volkes" beantwortet man unter Verweis auf einen "blutrote[n] Erbfaden, der sich von unseren germanischen Urvätern bis in die heutige Zeit zieht" und der "lebendiges Zeugnis einer ewigen Gemeinschaft" sei (Nr. 10, S. 9).
Antifeminismus: Das Postulat der natürlichen Ungleichheit erfordert es, allen Bestrebungen entgegenzutreten, die auf die Gleichstellung bislang zueinander in Hierarchie gesetzter Menschengruppen abzielen. Der Gemeinschaftsdünkel wiederum begründet eine Frontstellung gegen Kräfte, die Machtgefälle auch innerhalb der konstruierten Gemeinschaft aufzeigen und auf die Vertretung daraus erwachsender Partikularinteressen pochen. Beides bringt Info-DIREKT in scharfe Frontstellung zu feministischen Anliegen. Der Feminismus habe Frauen in die Lohnarbeit getrieben und gegen ihre Männer aufgehetzt. "Aus Sicht einer natur-, heimat- und volksbewussten Gemeinschaft" seien "all diese Formen der Spaltung, Entartung und Entfremdung abzulehnen." (Nr. 16, S. 45) "Frauen in Deutschland und in ganz Europa wollen und brauchen keinen Feminismus mehr!", glaubt man zu wissen (Nr. 18, S. 35).
Antisemitismus: Antisemitische Topoi finden sich in Info-DIREKT in einer Dichte, die ansonsten nur in neonazistischen Publikationen anzutreffen ist. Dabei werden sämtliche gängigen Figuren des modernen Antisemitismus aufgerufen. Das zentrale Feindbild der AutorInnen stellen die "Globalisierer", "Globalisten" oder "globalistischen Strippenzieher" (Nr. 14, S. 7) dar – eine vermeintlich die Welt, jedenfalls aber die Weltwirtschaft lenkende "Heuschrecken-Clique" (Nr. 14, S. 15), die mithilfe der US-Notenbank ihre "Zins- und Zinseszinsgewinne" absichere (Nr. 7, S. 23). Als eng damit verschränkt erweist sich das Feindbild "Hochfinanz", die als "der Feind der freien Völker und somit auch der Europäer" bestimmt wird (Nr. 10, S. 10). Dem früheren libyschen Diktator Muammar Gaddafi wird attestiert, er habe sich "aus den Fängen der Hochfinanz befreien" wollen, weshalb der Westen seine Beseitigung betrieben habe (Nr. 16, S. 17). Die EU wiederum entwickle sich in Richtung eines Bundesstaats "zum alleinigen Nutzen von Banken und Konzernen bzw. anderer Hintergrundmächte" (Nr. 24, S. 36).
Neben der Beherrschung der Weltwirtschaft wird den "Globalisten" auch unterstellt, gezielt Migrationsbewegungen nach Europa zu orchestrieren. So sieht ein Info-DIREKT-Autor sich veranlasst, die FPÖ an den wahren Hauptfeind zu erinnern: es bestehe nämlich die Gefahr, "dass man wirklich daran glaubt, dass der Islam das Problem ist und nicht nur in der Öffentlichkeitsarbeit, sondern auch in der eigenen Weltanschauung vergisst, welche Mächte im Hintergrund den Bevölkerungsaustausch vorantreiben." (Nr. 9, S. 23) Richard Melisch ortet hinter diesem "Austausch" "heimatlose, von ihrer Sippe ausgeschlossene, vom eigenen Volk vertriebene oder zu keiner Gemeinschaft gehören wollende Einzelgänger", um schließlich zu konkretisieren, an welche AkteurInnen er dabei denkt: an die "Weltfinanz an der Wall Street", das "'House of Rothschild'" oder auch "George Soros höchstpersönlich" (Nr. 7, S. 22). Sowohl Soros als auch Rothschild erfreuen sich als antisemitische Chiffren großer Beliebtheit unter Info-DIREKT-AutorInnen. Dem "Globalist[en] Soros" wird unterstellt, bei der aktuellen Einwanderung nach Europa "wie immer [...] die Fäden im Hintergrund" zu ziehen (Nr. 16, S. 23) und generell als "Strippenzieher der Globalisierung und Überfremdung Europas" zu fungieren (Nr. 11, S. 18). "Rothschild und die Asyl-Industrie" lautete bereits der Titel eines 2015 auf der Internetpräsenz von Info-DIREKT veröffentlichten Artikels. Dieser ortete eine "unheilige Allianz aus Hochfinanz und Asyl-Industrie", wobei "die Fäden [...] bei der Bankiersfamilie Rothschild zusammen[laufen]" würden. Der Artikel gipfelte in der Behauptung, die "Asyl-Industrie" gehöre "zumindest im Bereich der Asyl-Betreuungseinrichtungen in Österreich und der Schweiz, der ältesten (und von vielen als mächtigste bezeichneten) Bankiersfamilie: Den Rothschilds." In einer späteren Info-DIREKT-Ausgabe wird der CEO einer als "'Rothschild-Schlachtschiff'" eingeführten Bank als "Vampir" bezeichnet, der auf "die dümmliche Gutmütigkeit des auszusaugenden Nutzviehs" spekuliere (Nr. 14, S. 15). Auch in anderen Kontexten taucht das Bild des reichen Juden auf – etwa, wenn berichtet wird, dass allein aus Paris 2015 "7000 Millionäre" abgewandert seien – "bevorzugt nach Tel Aviv", das generell einen "massiven Zustrom an Superreichen" aus Europa erlebt habe (Nr. 8, S. 28).
Demokratiefeindlichkeit, Elitarismus und Autoritarismus: Einlassungen zur Demokratie bewegen sich in Info-DIREKT zwischen Kritik an wahrgenommenen Missständen und grundsätzlicher Skepsis bis Ablehnung gegenüber der demokratischen Idee schlechthin. In der Zusammenschau entsprechender Stellungnahmen über die Zeit wird eine klare Tendenz zu antipluralistischen, elitären und/oder autoritären Alternativen zur liberalen Demokratie deutlich. In der Perspektive einer "langfristig stabilen und selbstbestimmten demokratischen Gesellschaftsordnung" erkennt man ein "(pseudoreligiöse[s]) Heilsversprechen". Die "realexistierenden (Post-)Demokratien" hätten "wenig mit einer echten Volksherrschaft [...] zu tun". Diese bedeute nämlich "Willensvereinheitlichung durch ein ethno-kulturell homogenes Volk" (Nr. 9, S. 10). Anstelle einer Gesellschaft von Gleichen wird demnach, dem Ideal der Volksgemeinschaft entsprechend, eine Gemeinschaft von Identischen angestrebt. In Form von Buchbesprechungen bringen zwei Info-DIREKT-Gesellschafter ihre Demokratieskepsis zum Ausdruck: Jan Ackermeier erblickt in Edgar Julius Jungs Herrschaft der Minderwertigen eine "erstaunlich aktuelle Bestandsaufnahme des Parlamentarismus" und lässt generell Sympathien für die antidemokratische Strömung der deutschen "Jungkonservativen" erkennen (Nr. 16, S. 42). In ähnlicher Stoßrichtung empfiehlt Ulrich Püschel Wolfgang Bendels Aristokratie: Eine Streitschrift und beklagt, dass "[d]ie Demokratie als Herrschaftsform der Mittelmäßigen [...] das Mittelmaß zur Norm" mache. Bendel dagegen stelle dieser "Herrschaft der Mittelmäßigen [...] die Herrschaft der Besten entgegen." (Nr. 24, S. 45)
Während Rechtsextreme heute mitunter direktdemokratische Instrumente gegen die repräsentative Demokratie in Stellung bringen, zeigt man sich bei Info-DIREKT beiden Zugängen gegenüber skeptisch bis ablehnend (vgl. den Themenschwerpunkt in Ausgabe Nr. 9). Der Eindruck einer grundsätzlichen Frontstellung gegen die liberale Demokratie wird erhärtet durch affirmative Wiedergabe eines Vortrags von Alexander Dugin, in welchem dieser "Moderne und Aufklärung" für den "Untergang" Europas verantwortlich machte und festhielt, dass "Materialismus, Humanismus [sic!] und der Fortschritt [...] nicht die Idee von Europa" seien (Nr. 19, S. 30). Angesichts all dessen verwundert nicht, dass Info-DIREKT sich für die vermeintlichen Verdienste Muammar Gaddafis um die Demokratie [sic!] begeistern kann (Nr. 16, S. 16 f.) oder Belarus unter Alexander Lukaschenko als "demokratische[n] Sozialstaat" lobt, in dem "Gemeinnutz vor Eigennutz" stehe (Nr. 24, S. 27) und der öffentliche Diskurs weniger reglementiert werde als in Deutschland (ebenda, S. 30 f.).
Gewaltakzeptanz und Märtyrerkult: Gewalt wird in Info-DIREKT als Mittel der politischen Auseinandersetzung augenscheinlich gutgeheißen, wenn sie von der "richtigen" (also rechten) Seite ausgeht bzw. im Dienste der Erreichung völkischer Ziele steht. Dafür spricht etwa die Verklärung des Südtiroler Bombenterrors der 1960er-Jahre als "Notwehr" gegen einen drohenden "Volkstod" (Nr. 7, S. 20). Man beschwört die "von Carl Schmitt so benannte 'Kraft zum Martyrium'" als jenen Impuls, der "uns antreiben soll" (Nr. 24, S. 15) und ergeht sich in Verehrung des in rechtsextremen Kreisen als Märtyrer verehrten Dominique Venner (u. a. Nr. 13, S. 3). Man bewirbt ein Buch, dessen Autoren bedauern, dass gegenwärtig "die Voraussetzungen für einen Gewaltausbruch oder eine revolutionäre Situation erfüllt sind, aber die Vitalität im Volk fehlt, diesen Umbruch zu wagen" (Nr. 11, S. 33). Wiederholt wird den LeserInnen zur Anschaffung von Schusswaffen und zum Erlernen des Umgangs mit diesen geraten und erklärt, wie ebendies zu bewerkstelligen sei (Nr. 9, S. 37; Nr. 10, S. 35; Nr. 11, S. 35). Dabei wird auch nahegelegt, bei wahrgenommener Bedrohung Selbstjustiz zu üben: "Besser die Waffe in der Hand als den Polizisten am Telefon; denn selbst im Zweifelsfall sind den meisten wohl 8 Geschworene lieber als 6 Sargträger." (Nr. 9/16, S. 37)
Auch jenseits solcher Einlassungen zeigt Info-DIREKT immer wieder Anzeichen einer auf Umsturz drängenden Grundausrichtung: "Einem Staat, der völlig versagt, muss man nicht gehorchen!", heißt es in einem Facebook-Posting des Info-DIREKT-Accounts vom 12. September 2016. Vielmehr sei es an der Zeit, diesem Staat – gemeint ist offenkundig Österreich – "den Gehorsam zu verweigern." Im Heft selbst wird die LeserInnenschaft auf das Ziel eingeschworen, "einst einen funktionierenden Staat zu schaffen". In diesem Sinne "müssen wir schon heute Zellen bilden, die den Keim einer revolutionären Solidargemeinschaft in sich tragen. Dazu bedarf es der geistigen, körperlichen und materiellen Vorbereitung." (Nr. 10, S. 11)
NS-Relativierung: Ein deutscher Hochschulprofessor, der für sein Bekenntnis zum Ziel eines "weiße[n] Europa" kritisiert wurde, darf sich in Info-DIREKT zum Opfer einer "Hetzkampagne" stilisieren und dabei eine "Identität der Methoden, die in der NS-Zeit und in der DDR-Zeit gegen Andersdenkende angewendet wurden", behaupten (Nr. 19, S. 10). In ähnlich NS-verharmlosender Weise schreibt ein Autor der Zeitschrift, die Vereinten Nationen schwängen "gnadenlos die Peitsche für den Endsieg der restlos globalisierten Welt". Wer gegen Migration auftrete, "kommt ins Lager" (Nr. 23, S. 21). Angesichts dieses Hangs zur Verharmlosung der NS-Verbrechen ist nur konsequent, dass Info-DIREKT sich durch das NS-Verbotsgesetz in seiner Propagandafreiheit eingeschränkt fühlt. So ereifert man sich über "bewusst schwammig formulierte Gesetze gegen Gedanken- und Meinungsverbrechen" (Nr. 20, S. 24), "Gesinnungsjustiz" (Nr. 21, S. 8) oder auch explizit über "überkommene[.] Bestimmungen der Zweiten Republik wie etwa d[as] Verbotsgesetz" (Nr. 24, S. 36).
Verschwörungsphantasien: Wie rechtsextreme Publizistik insgesamt operiert auch Info-DIREKT im Gestus von Erleuchteten, die dem bösen Wirken ominöser Hintergrundmächte auf die Schliche gekommen sind und ein dementsprechendes Sendungsbewusstsein entwickelt haben. Eine herausragende Stellung nimmt dabei die Überzeugung ein, dass gegenwärtige Migrationsbewegungen einer Planung durch konkrete, mehr oder weniger verdeckt operierende AkteurInnen unterlägen. Man schreibt vom "große[n] Austausch" (Nr. 7, S. 1), der "langfristig betrieben" werde und "einer Steuerung" unterliege, möglicherweise "im Sinne einer Migrationswaffe" (ebenda, S. 6 f.); von einer "organisierte[n] Massenüberflutung [Europas, Anm.] mit kulturfremden Migranten", die auf die "Schaffung einer heterogenen, entnationalisierten Bevölkerung" abziele, die "manipulierbar, leicht lenkbar und beherrschbar ist" (Nr. 11, S. 10); von "ferngesteuerten, kampfkräftigen männlichen Masseninvasoren" (Nr. 13, S. 27); von der "systematische[n] Flutung Europas mit fremden Menschen" als "Teil eines Schlachtplans" (Nr. 14, S. 7); oder von einer "politisch gewollten Masseneinwanderung nach Europa", über die "Europas führende Länder [...] multikulturalisiert und balkanisiert werden" sollen (Nr. 16, S. 22). Marcus Franz glaubt eine "Taktik" zu erkennen, um "die gewachsene westliche Gesellschaft zu unterminieren": über die Einschleusung "möglichst viele[r] Fremde[r]" würden Konflikte geschürt, in deren Windschatten "man die kulturmarxistischen Ideen des Neuen Westens am besten umsetzen" könne (Nr. 14, S. 16). Politische VerantwortungsträgerInnen geraten dabei zu bloßen Marionetten der im Verborgenen wirkenden Strippenzieher. So gehe es beispielsweise Angela Merkel "offenbar um die Vollstreckung des ihr befohlenen Planes, die leidige 'deutsche Frage' endgültig mit einer nie dagewesenen Einwanderungswelle für immer zu lösen" (Nr. 8, S. 32). Den projektiven Charakter dieser Phantasien enthüllt Info-DIREKT, wenn es – freilich in die Gegenrichtung – propagiert, was es anderen unterstellt: eine "großangelegte und geplante Remigration von Millionen [sic!] Fremden" aus Europa (Nr. 10, S. 5).
Auch abseits von Migrationsfragen werden in Info-DIREKT Verschwörungsphantasien gesponnen. So sei etwa die die Zentralisierung und Industrialisierung der Lebensmittelproduktion nicht kapitalistischen Dynamiken der Konkurrenz und Profitmaximierung geschuldet, sondern "Teil eines großangelegten Entwurzelungsprogramms", dass darauf abziele, "Distanz zwischen den Produzenten einerseits und den Konsumenten andererseits zu schaffen." (Nr. 8, S. 12) John F. Kennedy sei ermordet worden, weil er die Verstaatlichung der FED erwogen hatte (Nr. 14, S. 9), und dass 9/11 ein "Inside Job" gewesen sei und "amerikanische Interessen" hinter Ebola-Epidemien gestanden hätten, will Info-DIREKT zumindest sachlich diskutiert wissen (Nr. 11, S. 9).
Als besonderes Merkmal der Zeitschrift, das nicht zu den klassischen Charakteristika der extremen Rechten zählt, ist ihre prononcierte Kremltreue zu nennen. Diese kann in ihrer Intensität als seit dem Abtritt stalinistischer Gruppen von der politischen Bühne in Österreich präzedenzlos gelten und findet ihre Grundlage in der gemeinsamen Frontstellung gegen EU, USA und Liberalismus. Info-DIREKT kann dabei als publizistisches Flaggschiff einer allgemeinen Hinwendung der österreichischen extremen Rechten (siehe: Studie zu Russland-Verbindungen der extremen Rechten in Mitteleuropa mit DÖW-Beteiligung) zum Russland Wladimir Putins gelten. Schon die Nullnummer der Zeitschrift machte mit der Cover-Schlagzeile "Wir wollen einen wie Putin" auf. Ihre 22 Seiten Russland-Berichterstattung propagieren das "System Putin" als "Gegenmodell zum Westen", da der russische Staatschef, anders als westliche Regierungen, "echte Politik für sein eigenes Volk" betreibe (Nr. 1, S. 4 f.). Putin setze "Identität, Wurzeln und Staat den Zersetzungsbestrebungen von Börse und Weltbank entgegen". Er habe sich daran gemacht, "das identitäre Gedächtnis Russlands neu zu beseelen", und erkenne "eine aufgezwungene und abrupt importierte 'Multikultur' als widernatürlich. Wenn sich die Europäer dagegen zur Wehr setzen, haben sie Putin auf ihrer Seite." (Ebenda, S. 7) In derselben Ausgabe durfte der russische Faschist und "Putin-Berater" Alexander Dugin im Interview mit Manuel Ochsenreiter die "Schwulen- und Lesbenlobby" für "nicht weniger gefährlich als Neonazi-Gruppen" erklären (ebenda, S. 12).
2015 wurde Ausgabe 5 der Zeitschrift von Stefan Magnet im Rahmen einer Soirée im Vorfeld des "Russischen Balls" in Wien präsentiert. Eingeladen hatte dazu Nathalie Holzmüller, ihres Zeichens Organisatorin des Balls. Sie hatte bereits 2014 ein Vernetzungstreffen in Wien organisiert, an dem u. a. der russische Mäzen Konstantin Malofejew, Alexander Dugin und Heinz-Christian Strache teilnahmen. 2016 zeichnete Holzmüller für das Rahmenprogramm des Info-DIREKT-Kongresses in Linz verantwortlich (siehe: Aktivitäten).
Die kremltreue Linie wurde auch in weiterer Folge beibehalten, wovon Schlagzeilen wie "Liebesgrüße aus Moskau: Was wir von Russland lernen wollen" (Nr. 13, S. 1), hymnische Würdigungen Putins (Nr. 11, S. 6-8) und Empörung über Kritik an diesem (Nr. 16, S. 46) ebenso zeugen wie der wiederholte Paarlauf von Info-DIREKT und russischen News-Outlets in der Verbreitung von Propagandameldungen. So behauptete man im September 2015 unter Berufung auf eine anonyme Quelle im österreichischen Heeres-Abwehramt, dass US-Organisationen die Migration nach Europa systematisch finanzierten – was wiederum von russischen Staatsmedien eifrig aufgegriffen wurde (vgl. zu diesem Fall die Berichterstattung der ZEIT: /www.zeit.de/2016/03/info-direkt-magazin-russland). In weiterer Folge übersiedelte die Internetpräsenz der Zeitschrift auf einen russischen Server. Auch führende Info-DIREKT-Mitarbeiter zog es wiederholt nach Russland bzw. auf die Krim, um ihre Reisen hernach zum Gegenstand der Berichterstattung zu machen (Stefan Magnet in Nr. 13, Michael Scharfmüller in Nr. 20).
Die Nennung von AutorInnen in rechtsextremen Publikationen bedeutet nicht, dass alle Genannten als RechtsextremistInnen qualifiziert werden. Gleiches gilt für die in dieser Rubrik angeführten Gruppen: Nicht jede Organisation oder Partei mit Kontakten zum organisierten Rechtsextremismus ist selbst als rechtsextrem einzustufen.
Rechtsextremismus wird in keiner Weise mit Nationalsozialismus, Neonazismus oder Neofaschismus gleichgesetzt.
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