Ausgerechnet am 8. Mai postete Gerald Hraball, FPÖ-Gemeinderat in Gloggnitz auf facebook: "Die Zwangsbevormundung durch die EU-Diktatur schreitet voran! Statt pragmatische und sinnvolle Lösungen (z.B. Rückverfrachtung nach Afrika) zu finden, plant sie Zwangsimport und -aufteilung, wohl wissend, dass dieses Menschenmaterial für Europa komplett wertlos und problembehaftet ist."
Der Grüne Nationalratsabgeordnete Harald Walser nannte den Kommentar "reine Nazi-Diktion" und brachte eine Anzeige gegen Hraball ein. Zu Recht: Schon zuvor war der FPÖ-Lokalpolitiker mit einschlägiger Wortwahl aufgefallen ("Volkszersetzer", "Systemmedien" usw.). Und Anfang Februar verlinkte Hraball eine "Liste der Banken im Besitz der Rothschild Familie", versehen mit dem Kommentar: "Dann ist wohl alles klar, wer die Fäden zieht (inklusive aller Kriege, Umstürze etc.)"
Die Initiative Heimat ohne Hass hat schon Ende Februar die niederösterreichische FPÖ auf die facebook-Aktivitäten Hraballs aufmerksam gemacht - und bis Anfang Mai keine Antwort erhalten.
Am 11. Mai, als Hraballs facebook-Eintrag bekannt wurde, wollte die Landespartei in Person ihres Sekretärs Christian Hafenecker zunächst keinen "Nazi-Sager" sehen, den diesbezüglichen Vorwurf wies Hafenecker "entschieden" zurück: Hraball sei doch nur auf die Flüchtlingsproblematik eingegangen, "die man in Europa unfähig ist zu lösen", habe aber dafür nicht gerade eine "glückliche Formulierung" gefunden. Kurz darauf kam es jedoch zu einem Gespräch zwischen FPÖ-Landesparteiobmann NAbg. Walter Rosenkranz und Hraball, nach welchem der Gemeinderat seinen Parteiaustritt verkündete.