Am 20. September 2014 wollten sich polnische Neofaschisten im Saal der Wiener Pfarre St. Severin treffen und dort einen "Patriotenkongress" abhalten. Nachdem die Zuständigen in der Wiener Erzdiözese und der Bischofskonferenz darüber informiert worden waren, wurden die ungeladenen Gäste knapp vor dem Kongress wieder vor die Türe gesetzt. Die neonazistische Homepage freies-oesterreich hat die Stellungnahme der veranstaltenden Wiener Nationalen Offensive (Wiedenska Inicjatywa Narodowa, WIN) übersetzt und veröffentlicht. Darin werden "Agenten aus dem polnischen kommunistischen Umfeld" beschuldigt, "Druck auf den österreichischen Episkopat" ausgeübt zu haben. Der Kongress soll dann in einem Gürtellokal stattgefunden haben. Als Redner geladen war u. a. Krystof Bosak, ehemaliger Abgeordneter der rechtsextremen Liga polnischer Familien und nun Führungskader der neofaschistischen und militant antisemitischen Nationalen Bewegung (Ruch Narodowy), eines 2012 gegründeten Zusammenschlusses verschiedener Splittergruppen wie der Allpolnischen Jugend oder des Nationalradikalen Lagers (ONR). Diese organisieren alljährlich in Warschau einen "Unabhängigkeitsmarsch", welcher 2012 mit einer verwüsteten Innenstadt, zahlreichen Schwerverletzten und verhafteten Neonazi-Hooligans endete.
Die im Juli dieses Jahres als Verein eingetragene WIN trat Mitte Juni das erste Mal auf einer Kundgebung gegen die "Regenbogenparade", eine Demonstration für Gleichberechtigung von Homosexuellen, in Erscheinung. Anfang September lud die WIN, die ein Schwert als ihr Logo gewählt hat, zu einem Marsch im Andenken an Jan Sobieski vom Kahlenberg in den Türkenschanzpark. Noch vermag die Gruppierung nicht mehr als rund 20 Leute, vorwiegend junge Männer, zu mobilisieren, auf facebook hat sie es aber bereits auf 972 "Gefällt mir"-Klicks gebracht