Widerstand und Verfolgung in den österreichischen Bundesländern
Das Großprojekt Widerstand und Verfolgung in den österreichischen Bundesländern (seit 1970) hat die Erarbeitung von wissenschaftlichen Dokumentationen, d. h. Editionen von ausgewählten Dokumenten, zum Ziel. Mit seinem breiten inhaltlichen Ansatz - Widerstand in jeglicher Form, Verfolgung aus rassistischen, religiösen und nationalen Gründen, später auch die Darstellung der NS-Medizinverbrechen (Zwangssterilisierungen, Euthanasie), Mitwirkung von Österreichern bei den NS-Terrormasßnahmen - griff das DÖW Themen auf, die erst viele Jahre später in den Fokus der Zeitgeschichtsforschung rückten - etwa der Einsatz von ZwangsarbeiterInnen, die Verfolgung der Roma und Sinti, Aspekte des NS-Vermögensentzugs.
Widerstand und Verfolgung in der Steiermark 1938 - 1945
Nazifizierung der österreichischen Justiz 1938–1945
Die Opfer der NS-Strafjustiz sind für die Beurteilung der Rolle Österreichs in der Zeit des Nationalsozialismus und für das Selbstverständnis der ÖsterreicherInnen bis in die Gegenwart von Bedeutung. Bereits seit 1998 besteht zwischen dem DÖW und der Philipps-Universität Marburg eine enge Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Aufarbeitung der NS-Justiz in Österreich, die schon in mehrere Publikationen mündete.
Im Fokus stand dabei auch die sukzessive Nazifizierung der österreichischen Justiz 1938–1945, wobei die personelle Seite dieses Vorgangs - Außerdienststellungen von für das NS-Regime "untragbaren" Angehörigen der Justiz 1938, die Tätigkeit von Richtern und Staatsanwälten 1938-1945 sowie deren Karriereverläufe in der Zweiten Republik - nur bruchstückhaft bekannt ist. Ab Herbst 2016 werden im Rahmen eines vom Bundesjustizministerium unterstützten Projekts Personalakten insbesondere von Richtern und Staatsanwälten, die 1938-1945 tätig waren und nach 1945 weiterverwendet wurden, erfasst:
Nazifizierung der österreichischen Justiz: Biographien von Richtern und Staatsanwälten
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