Weil 2014 im Thüringer Untersuchungsbericht zum Skandal rund um den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) der stellvertretende Anführer des Thüringer Heimatschutzes nicht nur als NSU-Unterstützer, sondern auch als Mitglied der Burschenschaft Thessalia zu Prag in Bayreuth genannt wurde, wird am Parteitag der bayrischen SPD Ende Juni über einen Antrag abgestimmt, in dem eine "Untersuchung bezüglich einer direkten Unterstützung der Burschenschaft zu Gunsten des NSU" gefordert wird. Sollte sich dabei herausstellen, "dass der Burschenschaft die Tätigkeit ihres Mitglieds in dieser Richtung bekannt war oder dass es hier sogar eine Unterstützung der Terrororganisation gab", müsse das Innenministerium die Thessalia wegen "Unterstützung einer terroristischen Vereinigung" verbieten. Im Antrag wird daneben auf "konkrete personelle Überschneidungen zwischen Thessalia sowie der so genannten ‚Anti-Antifa-Szene’ und rechtsradikalen Kameradschaften" hingewiesen.
Eine Brisanz für die österreichische Innenpolitik kommt dem Skandal durch die Tatsache zu, dass mit dem steirischen FPÖ-Politiker Axel Kassegger ein weiteres Mitglied der Thessalia im Nationalrat sitzt. Zudem ist die Bayreuther Verbindung mit der akademischen Burschenschaft Germania zu Graz und der Wiener akademischen Burschenschaft Moldawia im Schwarz-Blauen-Kartell zusammengefasst.