In einer Wiener Berufsschule wurde Mitte Oktober ein Aufkleber der rechtsextremen Identitären Bewegung gefunden, unter welchem Rasierklingen versteckt waren. Weil der Versuch, diesen zu entfernen, zu Schnittverletzungen führen kann und nicht auszuschließen ist, dass noch weitere solcherart präparierte Aufkleber angebracht worden sind, warnte die Landespolizeidirektion Wien in einer Aussendung vor der Gefahr.
Obwohl dieses hinterhältige Vorgehen schon seit Längerem zum Repertoire von Neonazis auch in Österreich gehört, versuchten die Identitären, den Verdacht von sich auf die politischen GegnerInnen zu lenken. Auch dieses Verhalten ist nicht neu, jedoch kamen Rechtsextreme in der Vergangenheit damit nicht durch. Nun wurde aber dem Kopf der Identitären, Martin Sellner, vom ORF Wien in der Fernsehsendung Wien Heute (19. 10. 2015) Gelegenheit geboten, diese krude Verschwörungstheorie vor Publikum auszubreiten. Auch durfte er unwidersprochen behaupten, dass von Identitären in der Vergangenheit keine Gewalt ausgegangen sei, was leicht durch einen Blick in die Archive auch des ORF zu widerlegen gewesen wäre. So kam es zuletzt Anfang Juni dieses Jahres zu massiven Übergriffen von Neonazis, die auf Einladung der Identitären gegen den angeblichen "großen Austausch" in Wien demonstrierten (Neonazi-Gewalt auf Identitären-Demonstration »).