Wie die Tageszeitung Kurier (22. 9. 2015) berichtet, hat der Welser Vizeobmann des Ringes Freiheitlicher Jugend (RFJ) und FPÖ-Kandidat bei den kommenden Gemeinderatswahlen, Ralph Schäfer, eine "Bürgerwehr" gegründet. Mit dieser will der Freiheitliche angesichts der angeblichen "Machtlosigkeit der Exekutive" selbst Jagd auf "kriminelle[n] Einbrecherbanden aus dem Ausland" machen.
Schäfer ist kein Unbekannter, 2009 sah er sich mit einem Verfahren nach § 3g Verbotsgesetz konfrontiert, welches jedoch mittels Diversifikation beendet wurde. Davor hatte er das Konterfei des "Führerstellvertreters" und Neonazi-Idols Rudolf Heß und darunter ein "Märtyrer leben länger" auf eine Wand gesprüht.
FPÖ-Spitzenkandidat Andreas Rabl macht Schäfer noch die Mauer: Zwar hätte er eine derartige "Bürgerwehr" nicht etabliert, aber nun habe er dagegen "nichts einzuwenden". Und über Schäfers neonazistische Aktivitäten meint Rabl: "Das war ein Blödsinn. Er hat sich weiterentwickelt, wir wollten ihm als Jungpolitiker eine Chance geben." Dass der sich weiterentwickelnde Schäfer dann 2013 im Internet in einem T-Shirt der Neonazi-Marke Masterrace posierte, findet Rabl nicht problematisch: "Das ist eine Marke wie viele andere." Tatsächlich wird sie von deutschen Neonazis produziert und vertrieben sowie ausschließlich von Neonazis getragen.
Unmittelbar vor Schäfer kandidiert auf der Welser FPÖ-Liste ein weiterer RFJ-Kader mit neonazistischen Verstrickungen: Mark Paulusberger, der sich erst vor zwei Jahren auf facebook zur Neonazi-Band Sturmwehr bekannte.
(Siehe: http://kurier.at/chronik/oberoesterreich/welser-stadtwahl-behoerde-soll-umstrittenen-blauen-kandidaten-pruefen/154.273.988, http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/wels/Buergerwehr-gegruendet-Kritik-an-Welser-FP-Kandidaten;art67,1980036, http://www.stopptdierechten.at/2015/09/22/fporfj-wels-%E2%80%9Efreche-fahne-kamerad%E2%80%9C/)