Das ehemalige Hotel "Metropole" auf dem Morzinplatz (1. Bezirk) wurde Amtssitz der Gestapoleitstelle Wien bis 1945.
Der NS-Terrorapparat, der im März 1938 in Österreich errichtet und in den folgenden Jahren bis zur Perfektion ausgebaut wurde, war - neben zeitweise sehr erfolgreichen Bemühungen zur Vereinnahmung der Bevölkerung - eine der wesentlichen Stützen der NS-Herrschaft. Dem Terror kam die Aufgabe zu, politische und "rassische" Gegner des Nationalsozialismus auszuschalten bzw. überhaupt zu vernichten, die Normen der Diktatur in allen Bevölkerungsgruppen durchzusetzen und die Inanspruchnahme des gesamten wirtschaftlichen und menschlichen Potentials Österreichs für die Vorbereitung bzw. Durchführung eines Eroberungskrieges abzusichern.
Für 1938 sind zwei einander ergänzende Bereiche des NS-Terrors auszumachen:
die staatliche, von Hitlerdeutschland lang vorbereitete und systematisch durchgeführte Unterdrückung. Einerseits wurden Tausende deutsche Gestapo-, SS- und SD-Leute nach Österreich gebracht, andererseits wurde - nach erfolgter Säuberung - die gesamte österreichische Polizei dem vom Reichsführer SS Himmler beauftragten Staatssekretär für das Sicherheitswesen und Höheren SS- und Polizeiführer Ernst Kaltenbrunner unterstellt;
der spontane Terror einheimischer Nationalsozialisten, SS- und SA-Leute, der vor allem für die massiven Ausschreitungen im März und April, für den Sturm auf das Erzbischöfliche Palais in Wien im Oktober sowie für den Novemberpogrom 1938 verantwortlich war.
Nicht zuletzt aufgrund der negativen Auswirkungen auf das internationale Ansehen Deutschlands und auf die Wirtschaft stellte die NS-Führung den weithin sichtbaren "Terror von unten" weitgehend ab. Die Repression blieb dem SS- und Polizeiapparat vorbehalten; die NSDAP und ihre Gliederungen hatten nur mehr Hilfsfunktionen (z. B. Denunziationen) zu erfüllen. Im staatlichen Terrorapparat fanden zahlreiche radikale österreichische Nazis Aufnahme und machten Karriere. Österreicher wurden so in einem hohen Maße Mittäter, einige sogar Haupttäter.