Auch Hemma Tifner, im Mai "Ehrengast" bei der NPD-Großveranstaltung in Passau, widmet einen Teil der jüngsten Ausgabe ihrer Zeitschrift Die Umwelt der Situation ihrer deutschen GesinnungskameradInnen. Über den antisemitisch motivierten Bombenanschlag in Düsseldorf heißt es, dieser hätte sich gegen "Eindringlinge aus Russland" gerichtet, wobei die "meisten Opfer [...] Angehörige einer Minderheit, die in der ganzen europäisierten Welt einflußreiche Positionen besetzt hält" seien. (Die Umwelt 5/2000, S. 4)

Einerseits heischt das Tifner-Blatt um Verständnis für den Mordanschlag - betroffen waren ja "Eindringlinge", noch dazu jüdische -, andererseits leugnet es die Verantwortung der rechtsextremen Szene. Es gäbe nämliche "Anhaltspunkte für die These, dass der Anschlag im deutschfeindlich-geheimdienstlichen Auftrag zum Zwecke des moralischen Niederknüppelns und Beschmutzens des Deutschen Volkes verübt wurde". (Ebd.) Im Zentrum der "Hatz auf Vertreter nationaler Gruppierungen" stehe die NPD, "die die Staatsmacht sogar verbieten will". (Ebd.) Die Umwelt bekennt sich offen zu den Nationaldemokraten: "Die NPD ist zur Zeit die bekannteste Gruppierung, die aus dem Volke kommt, ausschließlich seinem Wohle und nicht dem USraels verpflichtet ist und daher auch das Volk auf die Straße bringt. Sie ist als einzige offen, laut und deutlich für die Interessen Österreichs eingetreten." (Ebd., S. 4 f.) Damit ist wohl die NPD-Solidaritätsdemonstration am 12. März (!) in Berlin gemeint.

Bezeichnend auch der Umwelt-Kommentar zu den rassistischen Gewalttaten: Die Täter würden "von ihrem Notwehrrecht Gebrauch machen oder zum Schutz des Deutschen Volkes ausländische Drogenhändler von den Straßen treiben". (Ebd., S. 5) Über den Grund für das entschiedenere Vorgehen gegen den Neonazismus in Deutschland behauptet das Tifner-Blatt schließlich: "Die Besatzerparteien fürchten insbesondere eine bundesdeutsche FPÖ, bei der Jörg Haider Pate stehen könnte. Die Umvolkung der Deutschen in der BRD und Österreich soll nach dem Willen ihrer einflussreichen Urheber unaufhaltsam voranschreiten." (Ebd., S. 5 f.)

 

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