Mit den Stimmen von SPÖ und Grünen wurde nach jahrelangen Diskussionen unlängst im Wiener Landtag die Aberkennung des Ehrengrabes für den Nationalsozialisten und Luftwaffenmajor Walter Nowotny am Zentralfriedhof beschlossen. Daraufhin setzte ein wahrer Entrüstungssturm im rechtsextremen Blätterwald ein. Laut den Salzburger Nachrichten (3. 7. 2003) will nun eine Plattform zur Erhaltung des Grabes von Walter Nowotny mit einem Fackelzug gegen diese Entscheidung demonstrieren.
Niemand Geringerer als Sascha Gasthuber, vormaliger Kader der neonazistischen Kameradschaft Germania und nunmehriger Betreiber eines Internet-Versandes von NS-Literatur und -Tonträgern (Yggdrasil), habe dies gegenüber der Tageszeitung angekündigt. Nowotny habe, so Gasthuber, "sein Leben gegeben, um die Zukunft der Kinder lebenswert zu gestalten".
Schon in der Vergangenheit zog das Ehrengrab Nowotnys immer wieder Rechtsextreme und Neonazis an. Die Kameradschaft Walter Nowotny um Otto Rosskopf, welche führende Aktivisten der neonazistischen Volkstreuen Außerparlamentarischen Opposition (VAPO) integrierte, legte in unregelmäßigen Abständen dort Kränze nieder. Gasthuber war im Vorjahr einer der Hintermänner der Kundgebung gegen die gerade in Wien gezeigte Ausstellung über die Verbrechen der Wehrmacht. Damals griff der KSG die von (ehemaligen) Burschenschaftern dominierte Plattform gegen die Schändung des Andenkens Verstorbener um Clemens Otten unter die Arme. Diese Plattform findet sich übrigens nun auch unter den Unterstützern der Neonazi-Demo gegen die "Wehrmachtsausstellung" am 12. Juli in Schwäbisch-Hall (Baden-Württemberg).