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Wienerberger, Alexander

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Винербергер Александр Александрович

Geboren: 08.12.1891, Wien

Beruf: Chemiker

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1915

Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau, Ljubučany (Moskovskaja obl.), Char'kov

Verhaftet: 1919, Pskov; 1925, Moskau

Anklage: Verdacht der Spionage

Gestorben: 05.01.1955, Salzburg

Emigrationsmotiv: Kriegsgefangener des Ersten Weltkriegs

Schicksal: überlebte

 

Alexander Wienerberger wurde 1891 in Wien als Sohn eines jüdischen Vaters und einer tschechischen Mutter geboren. Nach einer Ausbildung als Chemiker diente er bei den Hoch- und Deutschmeistern in der k.u.k. Armee im Ersten Weltkrieg. 1915 geriet er in russische Kriegsgefangenschaft. Nach der Freilassung blieb er freiwillig in Russland und gründete in Moskau ein chemisches Laboratorium zur Herstellung von Sacharin und von Farben. Später leitete er chemische Fabriken in der Nähe von Moskau und in Char'kov. Er wurde mehrmals verhaftet und schließlich 1934 mit seiner Familie ausgewiesen.

 

Wienerberger ließ sich in Salzburg nieder, wo er als Fotograf, Vertreter und Erfinder tätig war. Im zweiten Weltkrieg diente er in der Vlasov-Armee, weshalb er nach dem Krieg längere Zeit im amerikanischen Lager Glasenbach interniert war. Er starb 1955 in Salzburg.

 

Wienerbergers mit antisemitischen Ausfällen gespickte Erinnerungen an seinen Aufenthalt in der Sowjetunion erschienen 1939 unter dem Titel Hart auf hart in Salzburg. Seine Fotografien sind wichtige Dokumente für die Hungersnot in der Ukraine 1932/33 (Holodomor) und sind auf vielen Webseiten zu diesem Thema zu finden.

 

 

Quelle: ÖStA, Salzburger Landesarchiv, Diözesanarchiv Wien, Archiv der Universität Wien, http://samarajadepearce.files.wordpress.com/2013/05/plain-text-section1.pdf, Familie

 

Siehe auch Alexander Wienerberger, Hart auf hart. 15 Jahre Ingenieur in Sowjetrußland. Ein Tatsachenbericht, Salzburg 1939;

Rußland, wie es wirklich ist! Hrsg. von der Vaterländischen Front. Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Ferdinand Krawiec, Wien 1934 (bezieht sich teilweise auf  Wienerbergers Buch Hart auf hart)

 

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Josef Vogl
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