In der aktuellen Aula, dem Organ der FPÖ-Akademiker, bringt Richard Melisch den Lesern ein Buch des französischen Rechtsextremisten Guillaume Faye näher. Dieser glaubt vor einer "Kolonisation Europas" durch die Immigration von Muslimen warnen zu müssen. Melisch spricht in seiner ausführlichen Rezension dieses Machwerkes offen von der "normative[n] Kraft der rassischen Abstammung". (Aula, 11/2004, S. 20) Er widerspricht auch nicht Fayes Forderung nach einem "Befreiungskrieg". Dieser soll jedoch weniger durch antimuslimische Pogrome als vielmehr durch Terror gegen die "Verräter und Verbrecher" aus dem "eigenen Volk" geführt werden. Der notwendige Kampf müsse sich also gegen jene PolitikerInnen, die für den "Ethnosuizid verantwortlich sind", richten. Den mörderischen Rassismus bezeichnet Melisch unter Bezugnahme auf Faye als "Notwehr gegen ethnische und kulturelle Kolonisation".
Bezeichnenderweise stellte sich in dieser Aula-Ausgabe der Wiener FPÖ-Obmann Heinz Christian Strache für ein Interview zur Verfügung.