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Prantner vom Presserat verurteilt

Neues von ganz rechts - März 1998

Am 11. März behandelte der Österreichische Presserat eine Beschwerde des DÖW gegen den Artikel "Gratwanderung auf einer Einbahnstraße?" von Robert Prantner. Der fundamentalistische Theologe hatte in Zur Zeit Nr. 7/97 den mittelalterlichen Ritualmordvorwurf an die Juden zustimmend aufgegriffen. Der Presserat befand nun mehrheitlich, daß "durch das Verhalten des Journalisten [Prantner] Berufspflichten der Presse verletzt wurden". Der Zur Zeit-Autor habe im inkriminierten Artikel "die längst widerlegte und offiziell widerrufene Ritualmordthese ins Treffen geführt, worin der Presserat eine manipulative Darstellung der Fakten sieht".

Angesichts der publizistischen Tätigkeit Prantners kam auch die Entscheidung der Österreichischen Widerstandsbewegung, dem Theologen am 12. März eine Goldene Ehrennadel zu verleihen, ins Gerede. So betonte der Bund sozialdemokratischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus, nichts mit besagter Widerstandsbewegung gemeinsam zu haben. Auch die Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie protestierte gegen die Auszeichnung. Der Widerstandskämpfer Fritz Molden, neben Prantner zweiter Empfänger der Ehrennadel, sprach sich ebenfalls gegen die Auszeichnung des Anhängers und Verbreiters von antijüdischen Ritualmordlegenden aus. Schließlich soll Prantner selbst aus Krankheitsgründen von einer Teilnahme am Festakt Abstand genommen haben.

 

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