Die Landesgruppe Kärnten des Kulturwerks Österreich lädt zwischen 18. und 21. September zu ihren "Kärntner Kulturtagen" nach Sirnitz. Auch dieses Jahr konnte der ehemalige FPÖ-Nationalratsabgeordnete und Kulturwerk-Obmann Otto Scrinzi eine illustre Runde versammeln. Wie schon in den Jahren zuvor treffen hier FPÖ-PolitikerInnen (z. B. Barbara Rosenkranz) auf rechtsextreme Kader. Im Vorjahr hat etwa der deutsche Szene-Ideologe Jürgen Schwab, dem noch die NPD als zu gemäßigt gilt, im auf der Neonazi-Site Altermedia veröffentlichten Manuskript seiner Rede gemeint: "Bei der nach wie vor virulenten Judenfrage ist zwischen Ariel Muzicant [Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde] und Moisha A. Friedman [pro-iranischer Agitator und Holocaust-Verharmloser] zu unterscheiden."
Neben Rosenkranz und Kriemhild Trattnig sind heuer als Referenten u. a. der Aula-Schriftleiter Martin Pfeiffer, der Witikobund-Führungskader Horst Übelacker sowie Walter Lüftl, Richard Melisch und Walter Marinovic angekündigt.
Insbesondere die beiden letztgenannten Aktivisten bewegen sich auch im neonazistischen Milieu. So ist Melisch u. a. Autor in Andreas Thierrys Volk in Bewegung. Erst im April dieses Jahres tourte er auf Einladung der NPD durch Deutschland (vgl. www.npd-westpfalz.de/), schon 2004 nahm er am "Freiheitlichen Kongress" des NPD-Organs Deutsche Stimme teil (vgl. Deutsche Stimme 6/2004, S. 10). Melisch schreibt für die Huttenbriefe der neonazistischen Deutschen Kulturgemeinschaft und tritt regelmäßig bei deren "Gästewoche" auf. Auch Marinovic suchte schon des Öfteren die Nähe zur NPD, 2004 fand er sich laut Internetauftritt der Veranstalter sogar unter den Erstunterzeichnern des "Appells zu Württemberg" der neonazistischen Bewegung deutsche Volksgemeinschaft (siehe: Österreicher bei deutschen Neonazis »).