Leon Mathiasen, ein seit 2010 in Wien lebender 32-jähriger Däne, musste sich am 19. Jänner vor einem Wiener Geschworenengericht verantworten. Die Anklage warf ihm nach einer Anzeige des Linzer Datenforensikers Uwe Sailer Verstöße gegen das Verbotsgesetz und gegen den Verhetzungsparagraphen (§ 283 StGB) vor. In zahllosen Einträgen auf facebook verbreitete der - laut Eigenangabe - Geschichtestudent an der Universität Wien übelste Hetze und offene NS-Propaganda. Auch ein Blog mit dem bezeichnenden Titel "Ein Ort für Neonazis" soll von Mathiasen betrieben worden sein. Den 8. Mai kommentierte er etwa in Neonazi-Manier mit "Wir feiern nicht", bei einem Foto mit jungen Frauen vom Bund Deutscher Mädel (BDM) fügt er auf Dänisch hinzu: "Zeit für den Nationalsozialismus zu kämpfen". Schließlich postete Mathiasen zum Beispiel über Muslime: "Wachen wir endlich auf und entfernen dieses Krebsgeschwür von unserem Volkskörper". Auch wollte er das "Abendland […] befreien" und dazu die in europäischen Gefängnissen einsitzenden Neonazis befreien. Weil Mathiasen zu einem ersten Verhandlungstermin im Dezember nicht erschienen war, wurde er kurz in U-Haft genommen. Dort ritzte er mehrere Hakenkreuze in seinen Spind und beschmierte diesen mit der Parole "Freiheit für Gottfried Küssel". Der auch vor Gericht uneinsichtige Neonazi wurde (noch nicht rechtskräftig) zu einer Haftstrafe von zwei Jahren, davon sechs Monate unbedingt, verurteilt.