Die Idee der Errichtung einer kirchlichen Hilfsstelle für Juden, vor allem für "nichtarische Katholiken", ging auf den Priester Johannes Österreicher zurück, der das von Innitzer 1936 gegründete "Pauluswerk" geleitet hatte und als Konvertit im Sommer 1938 nach Frankreich und später in die USA emigrieren musste. P. Georg Bichlmair SJ, der noch 1936 "böse Erbanlagen" bei jüdischen Konvertiten nicht ausgeschlossen hatte, schlug in einer auf den Ideen Österreichers basierenden Denkschrift die Errichtung eines Hilfswerkes für diese Konvertiten vor. Schon vor der offiziellen Gründung eines solchen Hilfswerkes arbeitete Bichlmair mit der von der Gemeindefürsorgerin Manuela Gräfin Kielmansegg gegründeten "Aktion K", der "Beratungsstelle für katholische Auswanderer" und der Hilfsstelle der Caritas für "nichtarische Christen" zusammen. Als zentrale Figur dieser Bemühungen wurde Bichlmair am 19. November 1939 von der Gestapo verhaftet und anschließend "gauverwiesen". Da nach Kriegsbeginn die Hilfsmaßnahmen immer schwieriger geworden waren und um die Hilfsstelle mit dem Gewicht seines Amtes zu schützen, errichtete der Kardinal im Dezember 1940 in seinem Palais die "Erzbischöfliche Hilfsstelle für nichtarische Katholiken", mit deren Leitung bis 1945 er den deutschen Jesuitenpater Ludger Born betraute. Der Mitarbeiterkreis bestand aus 8 - 12 Frauen, an ihrer Spitze Schwester Verena Buben. Ihre Hauptsorge galt ebenso wie jene des Kardinals den immer schwieriger zu besorgenden Visa für die Ausreise.