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Name russisch: Лейтнер Рихард Матвеевич (Боденбергер)
Geboren: 03.04.1913, Triest
Beruf: Schlosser
Letzter Wohnort in Österreich: Steyr (OÖ)
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 19.07.1935
Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau, Kamensk
Verhaftet: 1937
Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration
Schicksal: unbekannt
Der Schlosser Richard Leitner (Deckname: Bodenberger) wurde 1913 in Triest geboren. Er trat 1926 der SAJ bei, dem Schutzbund 1930. An den Kämpfen im Februar 1934 nahm er in Steyr teil und verbüßte anschließend eine viermonatige Haftstrafe in der Strafanstalt Garsten.
Über die ČSR gelangte er 1935 nach Russland. Er wohnte im Hotel Balčug in Moskau und nahm an einem Kurs an der Komintern-Kaderschule KUNMZ teil. Von der Kollektivleitung wurde er negativ charakterisiert. Leitner wurde am 3. Juli 1936 vom österreichischen Staat ausgebürgert, im Jänner 1937 wurde ihm ein Pass für die Rückkehr nach Österreich verweigert. 1936 wurde ihm ein Arbeitsplatz in Kamensk (vermutlich Kamensk-Ural'skij im Gebiet Sverdlovsk) zugeteilt, Leitner kehrte aber bereits nach einem halben Jahr nach Moskau zurück und war dann arbeitslos. Er galt als Anhänger Bernascheks (Richard Bernaschek war für den NKVD ein Nazi-Agent) und wurde daher für den Einsatz bei den Internationalen Brigaden abgelehnt. Leitner ersuchte die Komintern, ihm die Ausreise in die ČSR zu ermöglichen, damit er sich von dort auf eigene Faust zu den Internationalen Brigaden durchschlagen könne.
Richard Leitner wurde wahrscheinlich 1937 verhaftet. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.
Quelle: ÖStA, RGASPI, GARF