Spät, aber doch antwortet Otto Scrinzi in Zur Zeit auf Andreas Mölzers programmatischen Text "Heraus aus dem braunen Schmollwinkel" (siehe: Das "Dritte Lager" im Gedankenjahr »). Wie nicht anders zu erwarten, kann und will Scrinzi und mit ihm der "angesprochene[n] Gesinnungskreis" den von Mölzer geforderten Bruch mit der NS-Ideologie nicht vollziehen: "Ist die Idee der Volksgemeinschaft nicht besser als die des Klassenkampfes [...]?" (Zur Zeit 38/2005, S. 25) Was Scrinzi von Mölzers Aufforderung hält, die NS-Verbrechen klar und deutlich zu benennen und nicht zu relativieren, macht er schon im Titel deutlich: "Gegen jede Canossa-Haltung". Im Text macht er sich dann gar für den "Revisionismus" stark und verlangt, das der Jugend angeblich aufgenötigte "Geschichtsbild der Umerzieher dort zu berichtigen, wo es den erlebten oder erwiesenen Tatsachen widerspricht". Dass bei dieser Verbreitung von Lügen und Legenden "im Hintergrund der Staatsanwalt droht", kann einen wie Scrinzi nicht davon abhalten.