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Name russisch: Мазур-Мазов Франц Францевич
Geboren: 1891, Neidling (Bezirk St. Pölten, NÖ)
Beruf: Lehrer
Letzter Wohnort in Österreich: Stein an der Donau (NÖ)
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1919
Wohnorte in der Sowjetunion: Odessa, Čimkent (Kasachstan)
Verhaftet: 11.12.1933, Odessa; 01.07.1941, Čimkent
Anklage: Spionage, antisowjetische Agitation, Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation
Urteil: 05.06.1943, Sonderberatung (OSO), 15 Jahre Lagerhaft
Rehabilitiert: 22.07.1999, Militärstaatsanwaltschaft
Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration
Schicksal: unbekannt
Franz Masur-Masov wurde 1891 in Neidling im Bezirk St. Pölten geboren. Sein Vater war Lehrer in Stein an der Donau. Franz Masur-Masov verfügte über eine höhere Bildung und wanderte 1919 nach Russland aus. Angeblich diente er in der ukrainischen Armee und war nachher Lehrer am physiologischen Institut in Odessa. Wann er die sowjetische Staatsbürgerschaft angenommen hat, ist unbekannt. 1931 trat er in Verbindung mit der österreichischen Gesandtschaft in Moskau und suchte um einen Reisepass an, er arbeitete damals als Ingenieur in Odessa.
Am 11. Dezember 1933 wurde Masur-Masov verhaftet, angeblich, weil sein Pass nicht in Ordnung war. Seine russische Frau Elena versuchte daraufhin, in Österreich zu intervenieren, was jedoch wegen Masurs sowjetischer Staatsbürgerschaft zwecklos war – das sowjetische Außenministerium verweigerte jegliche Stellungnahme zu dem Fall. Der Ausgang der Sache ist unbekannt, jedenfalls arbeitete Masur dann als Normensachbearbeiter in Čimkent (Kasachstan) in einer Fabrik für Speiseölerzeugung, als er am 1. Juli 1941 wieder verhaftet wurde. Wegen Spionage, antisowjetischer Agitation und Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation wurde Masur-Masov am 5. Juni 1943 zu 15 Jahren Lagerhaft verurteilt. Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt.
Quelle: ÖStA, Gestapo-Kartei (Blaue Kartei), lists.memo.ru