Nach einer längeren Pause meldete sich Ende Februar der burgenländische Neonazi Robert Dürr mit einem Rundbrief zu Wort. Auf zwei Seiten beschwert er sich darüber, dass er im November 2000 "vom Geschworenengericht in Eisenstadt als Verbrecher nach dem NSDAP-Verbotsgesetz abgeurteilt" worden sei. Dieses Urteil entspreche "in seiner Konsequenz [...] der Zielsetzung des Morgenthau-Planes und anderer Völkermordpläne". Der Brief endet mit einem Aufruf, die Notwehrgemeinschaft der Bauern per beigelegten Zahlschein zu unterstützen: "Ihr Beitrag für den Befreiungskampf unseres Volkes ist nach dem Platzen der FPÖ wichtiger denn je!"
Dem Brief lag ein vierseitiges Dossier zu den Entwicklungen in der FPÖ bei. Im Unterschied zu vielen anderen Beobachtern der Vorgänge in der FPÖ macht Dürr seinen ehemaligen Mentor Haider durchaus für das "blau-schwarze Regierungskomplott gegen den Volkswillen" mitverantwortlich. Haiders Funktion sei es gewesen, die "heimattreuen Österreicher" eng an sich und die FPÖ zu binden und so in das System zu integrieren. Dadurch sollte das Entstehen einer Partei, die noch weiter rechts stehe als die FPÖ, verhindert werden. Aber nun sei mit Haider eine "freiheitliche Legende [...] am Ende".