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Horst Mahler in "Zur Zeit"

Neues von ganz rechts - November 1999

Zur Zeit bietet in der Ausgabe 46/1999 (S. 3) dem deutschen Rechtsextremisten Horst Mahler ein Podium; der Rechtsanwalt mit linksterroristischer Vergangenheit bewegt sich seit geraumer Zeit im organisierten Rechtsextremismus und Neonazismus. Zunächst darf Mahler in Zur Zeit die alte antisemitische Leier vom "weltweit wuchernde[n] Spekulationskapital", welches die "Völker [...] in ihrer Existenz" bedrohe, anstimmen. Dann macht er die militärische Zerschlagung des Nationalsozialismus für den "Niedergang Deutschlands" verantwortlich. Derartige Töne und Mahlers Kampf gegen "Überfremdung" und für die "Volksgemeinschaft" erinnern den Interviewer nicht zu Unrecht "an den NS". Das kann jedoch einen echten Nonkonformisten nicht weiter stören, und so wischt er jede taktische Rücksichtnahme vom Tisch. Insbesondere in Mahlers öffentlich propagiertem "Politikmodell" offenbart sich seine rechtsextreme Gesinnung: Es setzt "nicht mehr auf den parlamentarischen Mechanismus", denn "da verläuft sich alles", sondern auf den volksgemeinschaftlichen Effekt, welcher die liberale Parteiendemokratie überflüssig mache. Mahler bekundet ganz offen, daß er gemeinsam mit seinen Kameraden die "parlamentarische Regierungsform [...], die uns in diesen beiden Weltkriegen aufgezwungen worden ist, die undeutsch ist", in einer nationalen "Revolution" überwinden will. Daß die FPÖ mit ganzseitigen Inseraten in Zur Zeit die Verbreitung derartigen Gedankengutes unterstützt, wirft einmal mehr ein bezeichnendes Licht auf die demokratische Haider-Partei.

 

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