"Wenn morgen, Montag, in einer oberösterreichischen Stadt mit einer Waffensuche begonnen wird, oder wenn Vertrauensmänner der Partei bzw. des Schutzbundes verhaftet werden sollten, wird gewaltsamer Widerstand geleistet und in Fortsetzung dieses Widerstandes zum Angriff übergegangen werden. Dieser Beschluß sowie die Durchführung ist unabänderlich. Wir erwarten, daß, auf unsere telefonische Mitteilung nach Wien, 'Waffensuche hat begonnen, Verhaftungen werden vorgenommen', Du der Wiener Arbeiterschaft und darüber hinaus der gesamten Arbeiterschaft das Zeichen zum Losschlagen gibst. [...] Wenn die Wiener Arbeiterschaft uns im Stiche lässt, Schmach und Schande über sie."
Richard Bernaschek, Linzer Schutzbundführer und sozialdemokratischer Landesparteisekretär, an die sozialdemokratische Parteiführung in Wien, 11. 2. 1934
(Zit. nach: "Es wird nicht mehr verhandelt ..." Der 12. Februar 1934 in Oberösterreich, hrsg. von Karl R. Stadler, Linz 1984, S. 36; der Brief ging an Otto Bauer, Theodor Körner und Johann Schorsch)
In Oberösterreich konzentrierten sich die bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen im Wesentlichen auf Linz - hier brachen die Kämpfe im Zuge einer Waffensuche im Hotel Schiff, dem sozialdemokratischen Parteiheim, aus -, die Industriestadt Steyr und das Hausruckviertel mit seinen Bergarbeitersiedlungen.
Wegen Beteiligung an den Februarkämpfen wurden die Oberösterreicher Josef Ahrer und Anton Bulgari hingerichtet.
12. Februar 1934 in Linz: Hotel Schiff, auf dem Boden der getötete MG-Schütze des Schutzbunds, Josef Kunz (Februar-Aufruhr 1934, Lichtbilderheft: DÖW Bibliothek 7074)