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Name russisch: Грешель (Гришель) Франц Людвигович
Geboren: 1885, Graz
Beruf: Modelltischler
Letzter Wohnort in Österreich: Graz
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1915
Wohnorte in der Sowjetunion: Char'kov
Verhaftet: 23.07.1937, Char'kov
Anklage: Spionage, Sabotage, Mitgliedschaft in einer antisowjetischen Organisation
Urteil: 03.09.1937, Tod durch Erschießen
Gestorben: 03.09.1937
Rehabilitiert: 01.10.1957, Militärtribunal des baltischen Wehrkreises
Emigrationsmotiv: Kriegsgefangener des Ersten Weltkriegs
Schicksal: erschossen
Franz Gröschel (Namensvarianten: Groeschl, Kröschl, Grišel') wurde 1885 in Graz (nach anderen Angaben in der Gegend von Köflach) geboren. Er war von Beruf Modelltischler.
Im Ersten Weltkrieg diente er in der k.u.k. Armee und geriet 1915 oder 1916 in russische Kriegsgefangenschaft. Nach der Freilassung blieb er freiwillig in der Sowjetunion und arbeitete im Char'kover Traktorenwerk, nach anderen Angaben im Werk für Elektromechanik (Харьковский электромеханический завод). Gröschel war ab 1926 Mitglied der VKP (b), er war Funktionär der Gewerkschaft der Modelltischler und Betreuer der zahlreichen Österreicher, die nach 1934 als Schutzbündler nach Char'kov gekommen waren. In einem internen Bericht der Gewerkschaft aus dem Jahr 1935 wird er als zersetzendes Element unter den Schutzbündlern bezeichnet, das trotz langen Aufenthalts in der Sowjetunion nicht die sowjetische Staatsbürgerschaft angenommen habe. In diesem Jahr wurde er aus der Partei ausgeschlossen.
Am 23. Juli 1937 wurde Gröschel verhaftet. Am 3. September 1937 wurde er wegen Spionage, Sabotage und Mitgliedschaft in einer antisowjetischen Organisation zum Tod verurteilt und am selben Tag erschossen. Wie sein Arbeitskollege Franz Pazdernik der Gestapo berichtete, bezichtigte ihn Gröschel, der ihm bei einem Verhör gegenübergestellt wurde, der Spionage.
Quelle: lists.memo.ru (als Гришель), GARF, DÖW