Das neonazistische Nationaldemokratische Aktionsbüro (NDAB) von Robert Faller, einem vormaligen Führungskader der Kameradschaft Germania, mobilisiert seit kurzem zu einer Demonstration am 1. Mai in Wien. Sie soll um 12 Uhr am Westbahnhof ihren Ausgang nehmen und über den Ring führen. Ursprünglich rief das NDAB gemeinsam mit der Nationaldemokratischen Partei Österreichs (NPÖ) dazu auf. Eine offene Beteiligung der NPÖ, die das Programm der NSDAP übernommen hatte und deswegen zum Gegenstand polizeilicher Ermittlungen wurde (NPÖ leugnet den Holocaust und kopiert das NSDAP-Programm »), erschien den Verantwortlichen aber offenbar als zu gewagt. Gleiches gilt für die ursprüngliche Parole "erster Mai seit '33 arbeitsfrei", die aufgrund ihres doch zu offenen positiven Bezugs auf den Nationalsozialismus rasch wieder aus dem Mobilisierungsflugblatt genommen wurde. Nun steht die Demonstration ganz unter dem Motto "EU-Nein Danke". Sie soll sich gegen "die Globalisierung und Amerikanisierung sowie gegen den Hang zur Multikultur in Österreich" richten.
Faller war maßgeblich mitverantwortlich für die Neonazi-Kundgebung gegen die "Wehrmachtsausstellung" am 13. April 2002 in Wien (Rechtsextreme und Neonazis demonstrieren in Wien »). Im Sommer 2002 versuchte er in Salzburg eine Demonstration gegen "linke Gewalt" zu organisieren. Die Behörden untersagten jedoch diesen weiteren Neonazi-Umzug (Neonazi-Demo verboten »).