Aus technischen Gründen fehlte im Beitrag von John M. Steiner - "Er war ja nicht so ...". Adolf Hitler entlässt persönlich am 25. Februar 1942 Amalia Hoisl, Häftling Nr. 2054, aus dem Ravensbrücker Außenlager Comthurey - ein Absatz, der das Außenlager Comthurey näher beschreibt und damit das Verstehen der im Beitrag folgenden Interviews erleichtert. Wir entschuldigen uns und tragen den betreffenden Absatz hier nach:
Das SS-Gut und Sklavenarbeitslager Comthurey war eine biologisch-dynamisch bewirtschaftete Versuchsanstalt, die auf Kosten der SS-eigenen "Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung GmbH" errichtet und finanziert wurde. Dieses Gut diente mindestens seit 1940 SS-Obergruppenführer Oswald Pohl als luxuriöser, herrschaftlicher Landsitz. In Mecklenburg, zwischen Fürstenberg und Neustrelitz, liegt, in der Gemeinde Dabelow, das Dorf Wokuhl. Ungefähr sechs Kilometer entfernt, hatte sich Pohl das Gut Comthurey auf Kosten anderer errichtet. (Walter Naasner, SS-Wirtschaft und SS-Verwaltung, Düsseldorf 1998, S. 78 f.) Ganz in der Nähe von Comthurey lag das wesentlich kleinere "arisierte" SS-Gut Brückenthin, das sich der Reichsführer SS Heinrich Himmler mit Pohls Hilfe als Refugium geschaffen hatte und das auch seiner außerehelichen Gefährtin Hewig Potthast als Unterschlupf diente. (Naasner, a. a. O.) Pohls Aufgabe bestand aller Wahrscheinlichkeit nach darin, Himmlers Gut mitzuverwalten. Die Finanzierung der beiden Güter war "gewissermaßen ein Fass ohne Boden", trotz der "kostengünstigen", ruchlosen Ausbeutung von Häftlingen, die dorthin als Sklavenarbeiter verschleppt wurden. (Naasner, a. a. O., S.175, 80 f. Siehe auch Enno Georg, Die Wirtschaftlichen Unternehmungen der SS, Stuttgart 1963, passim.)