Helmut Müller, Schriftleiter des Eckartboten und Führungskader der Österreichischen Landsmannschaft, sucht offenbar weiterhin die Nähe zur NPD. So ist er in der Ausgabe 11/2001 der vom NPD-Parteivorstand herausgegebenen Deutschen Stimme neuerlich mit einer Kolumne vertreten.
Auch in Zur Zeit scheint Müller nun wieder regelmäßiger als Autor auf. Zuletzt widmete er sich seinem Steckenpferd, den angeblichen Gefahren der Multikulturalität. Im Anschluss an einschlägige Verhaltensforscher schreibt er: "Es rücken die Einwanderer, unterstützt von Landesverrätern und Kollaborateuren, unbehelligt vor, stecken wie jedes soziale Wesen ihr Territorium ab, um dann, durch Geburten- und Zuwandererschub begünstigt, erneut ein Stück vorzurücken - und so fort." (Zur Zeit 48/2001, S. 6) Müller geht aber noch weiter, vergleicht MigrantInnen mit "eingeschleppte[n] Seuchen" und sieht "zukünftige Reservate für unsere Urenkel" drohen. (Ebenda) Ebenfalls nicht fehlen darf die Behauptung einer möglichen "Vererbung krimineller Anlagen". (Ebenda) Das unterschwellige Sympathisieren mit Gewalt ist hingegen - zumindest in Zur Zeit - neu: "Wenn es aber so ist, dass die Rahmenbedingungen für eine nationale Kulturpolitik möglicherweise in Wallstreet und Hollywood fixiert werden, dann wird es Zeit, Widerstand in guter, alter deutscher Weise und Tradition - siehe A. Hofer oder 1848er - zu leisten." (Ebenda, S. 7) Zuletzt gewinnt Müller den Terroranschlägen vom 11. September auch einen positiven Sinn ab: "Unter den Trümmern des World Trade Centers liegen schließlich auch die multikulturellen Träume Amerikas begraben." (Ebenda)
Dieser Ausgabe von Zur Zeit beigelegt ist die Deutsche Sprachwelt, Organ des Vereins für Sprachpflege (Thomas Paulwitz, Stefan Micko).