Der nationalsozialistische Eroberungskrieg führte auch zu einer Radikalisierung bzw. Brutalisierung der Gestapomethoden. Angehörige der Gestapo waren u. a. an der Ermordung der Juden und Jüdinnen in Polen und in der Sowjetunion, an der geheimpolizeilichen Kontrolle der besetzten Gebiete sowie an der rücksichtslosen Bekämpfung der jeweiligen lokalen Widerstandsbewegungen beteiligt.
In der Gestapo-Leitstelle Wien setzten die Gestapobeamten ihre Tätigkeit bis zum Schluss fort: sie folterten Häftlinge auf das Brutalste und beteiligten sich z. B. an der Hinrichtung der Widerstandskämpfer Major Biedermann, Hauptmann Huth und Oberleutnant Raschke am 8. 4. 1945 in Floridsdorf.
Ab Jänner 1945 versuchten die Gestapoangehörigen durch systematisches Vernichten der Akten - das mussten Häftlinge des "Arbeitserziehungslagers" Oberlanzendorf durchführen -, die Spuren ihrer Verbrechen zu beseitigen und unter Verwendung falscher Papiere zu flüchten bzw. "unterzutauchen".
Die letzte Gestapo-Gräueltat in Wien fand am 8. 4. 1945 statt, als die österreichischen Widerstandskämpfer Major Karl Biedermann, Hauptmann Alfred Huth und Oberleutnant Rudolf Raschke von einem SS-Kommando unter Leitung von Otto Skorzeny am Floridsdorfer Spitz hingerichtet wurden, weil sie die kampflose Übergabe der Stadt Wien an die Rote Armee angestrebt hatten. Auf Anordnung des letzten Wiener Gestapochefs Rudolf Mildner besorgten Gestapobeamte unter Leitung von SS Obersturmführer Franz Kleedorfer die Absperrung und Abwicklung. (Foto: DÖW)