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Vor der Volksabstimmung

Die Verfolgung nationaler Minderheiten

Die kurze Zeitspanne bis zur Volksabstimmung stand für die Nationalsozialisten unter der Devise, das "bestmögliche Resultat im gesamten Land" zu erreichen. Auch die von den Minderheiten besiedelten Gebiete sollten hier keine Ausnahme bilden. So ließen es sich die neuen Machthaber nicht nehmen, bei den politischen Verbänden der Minderheiten nachdrücklich für ein Ja zu Großdeutschland zu werben. Eines ihrer zentralen Argumente war, dass ein nationalsozialistischer Staat, der seine Macht auf der Nationalität aufbaue, auch fremde Nationalitäten achten und beschützen könne, dass ein starkes Deutschland den Minoritäten jene Rechte zukommen lassen würde, die ihnen die schwache Regierung der "Systemzeit" verwehrt habe. Unterlegt war dieses Werben jedoch oftmals mit kaum verhüllten Drohungen; so wurde etwa den Wiener Tschechen mit dem vordergründigen Argument, die Nein-Stimmen könnten ihnen in die Schuhe geschoben werden, die Zustimmung zu einer Sonderwahl abgerungen. Dass parallel dazu bewusst einzelne Persönlichkeiten der Minderheiten verhaftet wurden, schuf ein Klima der Unsicherheit.


 


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