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Name russisch: Печенко Фридрих (Фриц) Иоганович
Geboren: 22.02.1918, Wampersdorf (Bezirk Baden, NÖ)
Beruf: Schlosser
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1932
Wohnorte in der Sowjetunion: Orechovo-Zuevo (Moskovskaja obl.), Berelech (Magadanskaja obl.)
Verhaftet: 07.03.1938, Orechovo-Zuevo
Anklage: Spionage, antisowjetische Agitation
Urteil: 02.07.1938, Sonderberatung (OSO), 5 Jahre Lagerhaft
Rehabilitiert: 11.07.1958, Präsidium des Moskauer Gerichts
Emigrationsmotiv: andere
Schicksal: überlebte
Friedrich Pecenko (Pečenko, Petschenko) wurde 1918 in Wampersdorf, Gemeinde Pottendorf (Bezirk Baden bei Wien), geboren. Er war wahrscheinlich sudetendeutscher Abstammung und Staatsbürger der ČSR. Im Alter von vierzehn Jahren kam er mit dem Vater, der einen Arbeitsvertrag mit einem sowjetischen Betrieb abgeschlossen hatte, in die Sowjetunion. In Orechovo-Zuevo (zwischen Moskau und Vladimir) trat er in der Fabrik Nr. 3 für Sicherheitstechnik eine Lehre als Schlosser an, außerdem begann er ein Abendstudium an der deutschen Abteilung der Arbeiterfakultät in Moskau. Ab 1936 studierte er in Abendkursen in Orechovo-Zuevo und arbeitete tagsüber als Zeichner in einer Konstruktionsabteilung. 1937 erhielt er die sowjetische Staatsbürgerschaft und wurde Mitglied des Komsomol.
Als er am 7. März 1938 – am gleichen Tag wie sein Landsmann Maximilian Kuresch - verhaftet wurde, arbeitete er als Schlosser im Betrieb für Kunststofferzeugung Карболит. Es wurde ihm insbesondere vorgeworfen, er hätte sich 1935 von seinem Bekannten aus der Fabrik Nr. 3, dem aus Deutschland stammenden Mechaniker Richard Fruck (Рихард Вильгельмович Фрук, geb. 1903, im September 1937 verhaftet, im Jänner 1938 an Deutschland ausgeliefert) als Mitglied einer deutschnationalen und antisowjetischen Gruppe, die angeblich Sabotage und gegen die Sowjetunion gerichtete Propaganda betrieb, anwerben lassen. Am 2. Juli 1938 wurde Friedrich Pecenko zu fünf Jahren Lagerhaft verurteilt, die er im Gebiet Magadan verbüßte.
Nach der Entlassung lebte er in der Siedlung Berelech bei der Stadt Susuman im Gebiet Magadan, von dort richtete er im Februar 1958 ein Rehabilitierungsansuchen an N.S. Chruščev.
Quelle: GARF