Offenbar im Glauben, sich so vor behördlicher Verfolgung schützen zu können, hat der Bund freier Jugend (BfJ) die Rechte an seinem Jugend Echo "an rumänische Kameraden veräußert". Darüber hinaus erfolgt nun der Vertrieb dieser neonazistischen Publikation über eine spanische Postanschrift.
Im Inland hat der BfJ seine Aktivitäten weiter verstärkt: Um der Anzeigepflicht nach dem Versammlungsgesetz zu entgehen, veranstaltet man nun keine Kundgebungen oder Demonstrationen mehr, sondern "politische Stadtrundgänge". Ein solcher war für den 20. Juni in Steyr angekündigt. An einer "Sonnwendfeier" nahmen rund 40 Neonazis, vornehmlich aus dem Skinhead-Milieu, teil. Auf der BfJ-Homepage heißt es zu diesem "germanisch-deutschen Fest" voller NS-Pathos: "Brannten vor tausend Jahren die Feuer für das Leben von Sippe und Volk mit der Gewissheit, dass auch das härteste Ringen mit der Natur den Starken und Gesunden am Leben lassen werde, brennen heute die Feuer für das Leben unseres Volkes mit der Gewissheit, dass alle Vernichtungsversuche der inneren und äußeren Feinde schlussendlich am tausendjährigen Überlebenswillen unseres Volkes scheitern werden ja scheitern müssen. Heute wird von volks- und heimattreuen Menschen die Sonnenwende gemeinsam gefeiert, um sich wieder in der Gemeinschaft zu finden und sich Kraft für den Kampf zu holen. Das gemeinsame Erkennen des gemeinsamen Feindes ist es, das diese ums Feuer stehende Schar zusammenschweißt."
Am 11. Juli plant man einen weiteren "politischen Stadtrundgang", diesmal ab 18.30 Uhr in Linz. Und am 6. August soll ein "Sommerfest der nationalen Jugend" steigen. Der Ort dieses wohl auch internationalen Neonazi-Treffens wird wie üblich nicht angegeben.