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Noch eine Neonazi-Demo

Neues von ganz rechts - April 2002

Offenbar aus Unzufriedenheit mit den organisatorischen Fähigkeiten der Kameradschaft Germania Wien (KSG Wien) und deren Protagonisten Robert Faller (siehe: Neonazi-Demo gegen Wehrmachtsausstellung ») mobilisieren deutsche und österreichische Neonazis, die sich zur Plattform gegen Schändung des Andenkens Verstorbener zusammengeschlossen haben, nun zu einer weiteren Kundgebung gegen die "Wehrmachtsausstellung" am 13. April in Wien. Diese soll um 14 Uhr beim Bahnhof Wien Mitte (U-Bahnstation Landstraße) beginnen. Die KSG Wien will laut im Internet kursierenden Aufrufen ihre Demonstration weiter um 12 Uhr am Stephansplatz beginnen lassen.

Vorausgegangen war eine deutliche Kritik auf der Homepage Ruhm und Ehre. Deutsche Neonazis wiesen dort darauf hin, dass es "in Österreich keinen nationalen Widerstand [gibt], wie man es hier aus der BRD kennt" und es "schon seit X-Jahren keine nationale Demonstrationen gegeben (hat)." "Von daher", so die Skeptiker weiter, "sind Menschen mit Demo-Erfahrung dort kaum oder gar nicht vorhanden. Auch ein starkes Teilnehmerpotential ist nicht zu erwarten. Zwar gibt es in Österreich viele Burschenschaften und heimattreue Verbände, aber Gruppen mit Straßenerfahrung, die am Tag X zur Verfügung stehen, sind Mangelware. Das Gelingen der Demonstration hängt also stark von einer Unterstützung gerade von Kräften aus der BRD ab." Man sparte nicht mit deutlicher Kritik an Robert Faller und der KSG Wien: "Der/die Organisatoren haben nach unserer Kenntnis bislang keinen Kontakt zu demonstrationserfahrenen Kräften in der BRD aufgenommen, um z. B. die Vorbereitung gemeinsam zu bewältigen. So ist die Anreise nach Wien bislang völlig unklar und unsicher." Demgegenüber hat die Plattform bereits detaillierte Wegbeschreibungen zur Anreise verschickt.

Unmittelbar nach dieser Kritik wurde der zweite Aufruf ins Netz gestellt: "Achtung, Neuanmeldung! Es gibt für WIEN am 13. April eine neue Demonstrationsanmeldung, die nicht mehr mit der Ankündigung der 'Kameradschaft Germania' identisch ist." Dieser richtet sich nun besonders an deutsche Neonazis, denen einige Tipps gegeben werden: "Informiert Euch frühzeitig über Anreisemöglichkeiten zum Startpunkt und schließt EUCH schon VOR Wien zu größeren Reisegruppen zusammen. [...] Um an der Grenze nicht gleich als Demoteilnehmer aufzufallen, sollte auf jeden Fall auf die beliebte aber überflüssige 'Szenekleidung' oder militärische Kleidung verzichtet werden." Als "Auflagen" gibt die Plattform an: "keine Abzeichen, keine Gruppenbekleidung oder Uniformierung, erwünscht sind Landesfahnen und Transparente, den Anweisungen des Ordnerdienstes ist Folge zu leisten!"

Ob es am 13. April zwei Demonstrationen/Kundgebungen gegen die "Wehrmachtsausstellung" geben wird oder sich die KSG Wien mit der Plattform doch noch zusammentut, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.

 

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