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Kadertreffen in Salzburg

Neues von ganz rechts - Mai 1999
Der rechtsextreme Nachwuchsautor Christian Rogler berichtet auf der Homepage der deutschen Zeitschrift Signal über ein Treffen "deutscher" Burschenschafter in Salzburg am 17. April. Bei diesem Stelldichein, zu welchem die "Altherrenverbände" der Deutschen Burschenschaft (DB) geladen hatten, sollen laut Rogler "kämpferische Töne" angeschlagen worden sein. Unter der Leitung des Zur Zeit-Herausgebers und Haider-Intimus Andreas Mölzer (C! Vandalia, Graz) diskutierten u.a. Jürgen Schwab (aB! Thessalia zu Prag, Bayreuth und aB! Germania, Graz), Rolf Schlierer (aB! Germania, Gießen) und Bernhard Pilz (aB! Olympia, Wien). Mölzer, angehender Kultur-Berater der Kärntner Landesregierung, eröffnete mit drastischen Worten zur "völkischen Not", in welcher sich sein ,,Deutschland" befinde. Jürgen Schwab, Redakteur der Grazer Aula und der Deutschen Stimme, dem Organ der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD), sparte dann nicht mit "kritischen Worten" zum Zustand der DB. Diese ist dem deutschen Rechtsextremisten offenbar immer noch zu gemäßigt. Schwab mahnte angesichts angeblicher verfassungspatriotischer Umtriebe in der DB die Durchsetzung des "völkischen Prinzips" ein. Das formal von der DB ohnehin bereits wieder angenommene rassistische Verständnis vom "deutschen Vaterland" sieht dieses nicht an Staats-, sondern Sprach- und Blutgrenzen gebunden. Hier sind "Deutsche" und deutsche Staatsbürger neuerlich nicht identisch.

Rolf Schlierer, Vorsitzender der deutschen Republikaner, soll als einen der Vorzüge burschenschaftlicher Organisierung angeführt haben, daß die deutschnationalen Korporationen "sich in der politischen Praxis vergleichsweise leichter täten, Gegenmaßnahmen durch die etablierten Kräfte - wie etwa die Auschwitzkeule - besser abwehren zu können, als Patrioten als Vertreter nationaler Parteien im politischen Tagesgeschäft". In der anschließenden Diskussion wurde dann "konstatiert, daß die völkische Not unserer Tage noch wesentlich größer sei als etwa noch während der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, wo die Erlebnisse der Schützengräben noch bewußtseinsbildend gewesen wären. Heute stände man vor der Problematik, daß es Großstadtviertel gebe, in denen der Ausländeranteil schon so hoch sei, daß die deutsche Bevölkerung dort auf absehbare Zeit zur Minderheit werden würde." Rogler schließt seinen Bericht über die "gelungene Veranstaltung" mit der leider berechtigten Vermutung, daß in Österreich "in Hinkunft noch stärker mit einer kämpferischen Deutschen Burschenschaft zu rechnen sein" dürfte.

 

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