Nachdem sich die Neonazis von Stoertebeker schon zuvor für die antisemitischen Ausfälle des iranischen Präsidenten Ahmadinejad begeistert hatten, veröffentlichten sie am 12. Dezember einen Brief, den Gerd Honsik an die iranische Botschaft in Deutschland gesandt hatte. Darin bittet er um Unterstützung für den gegenwärtig in Mannheim vor Gericht stehenden Holocaustleugner Ernst Zündel. Nicht nur die Einigkeit im Hass auf die Jüdinnen und Juden, auch die Tatsache, "dass die Kulturen unserer beiden Völker desselben indogermanischen Ursprungs sind", veranlasste den nach Spanien geflohenen Neonazi zu diesem Schritt. Honsik empört sich, dass Zündels Rechtsbeistände - darunter der österreichische Neonazi-Anwalt Herbert Schaller - vom Verfahren ausgeschlossen wurden, und bittet nun, dass der Iran einen geeigneten Ersatz zur Verfügung stellt.
Dass sich Honsik an den Iran wendet, hat seinen Grund nicht nur in den jüngsten holocaustleugnenden Ausfällen und antisemitischen Vernichtungsdrohungen Ahmadinejads, sondern reiht sich ein in eine bis in die Zeiten nationalsozialistischer Herrschaft zurückreichende Allianz mit Islamisten/arabischen Nationalisten. In den 1980er Jahren rückte man vor allem in Sachen "Revisionismus" eng zusammen. Honsik schrieb 1986 in seinem "Aufruf an die arabische Welt": "Die Entlarvung der Judenvergasung als dem größten Propagandaschwindel der Weltgeschichte [...] wäre heute für zwei Nationen von ungeheurer Wichtigkeit! Für das deutsche Volk, um aus der Versklavung zu erwachen, und für die arabische Welt, um Israels Aggressionskraft dort zu erschüttern, wo diese Kraft tatsächlich entspringt. Nämlich in der Sympathie und dem Mitleid, die das verführte amerikanische Volk seinen zionistischen Beherrschern entgegenbringt." Daher bat Honsik die "arabische Welt, uns mit Geld zu unterstützen, damit wir der amerikanischen Propagandalüge von der 'Judenvergasung' ein Ende bereiten können".
Hier ist auch daran zu erinnern, dass der Holocaustleugner Wolfgang Fröhlich Anfang Mai 2000 in der iranischen Botschaft in Wien um politisches Asyl angesucht hat. Ein anderer "Revisionist", der Schweizer Jürgen Graf, fand auf seiner Flucht vor Strafverfolgung damals tatsächlich Unterschlupf im Iran. Und bei Radio Teheran genießen notorische Holocaustleugner den Ruf von "Wissenschaftern". So wurden bisher u. a. Robert Faurisson, David Irving, Ernst Zündel, Fredrik Toben und eben auch Honsik interviewt. Dazu kommen zahlreiche Auftritte von Größen der internationalen Neonazi-Szene an der Universität Teheran.