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Lange, Alexander

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Ланге Александр Вильгельмович

Geboren: 10.03.1910, Triest

Beruf: Schlosser

Letzter Wohnort in Österreich: Linz

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 03.06.1934

Wohnorte in der Sowjetunion: Gor'kij

Verhaftet: 20.09.1937, Gor'kij

Anklage: Spionage

Urteil: 04.12.1937, Sonderberatung (OSO), Ausweisung; 16.10.1938, Sonderberatung (OSO), Urteilsaufhebung; 11.11.1938, Trojka, 10 Jahre Lagerhaft; 05.02.1940, Sonderberatung (OSO), Ausweisung

Rehabilitiert: 16.01.1989, Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR

Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration

Schicksal: an Nazi-Deutschland ausgeliefert

 

Alexander Lange und sein Bruder Eduard Lange stammten aus Triest, ihr Vater war Eisenbahner. Alexander Lange, geboren 1910, gehörte von 1924 bis 1927 der SAJ an, der SDAP 1928-1932, dem Schutzbund 1928-1932. Ab 1932 war er Mitglied der KPÖ. Nach seiner Entlassung aus dem Bundesheer arbeitete Alexander Lange als Schlosser bei den Österreichischen Bundesbahnen. Er nahm im Februar 1934 an den Kämpfen beim Jägermayrhof in Linz teil, anschließend war er kurze Zeit in Haft.

 

Über die ČSR gelangte er im Juni 1934 mit dem zweiten Schutzbundtransport nach Russland. Dort arbeitete er in Gor'kij im Autowerk als Schlosser und im Sommer als Instrukteur in der von Gustav Döberl geleiteten Bergsteigerschule im Kaukasus. Lange war 1934/35 Obmann des Schutzbund-Kollektivs in Gor'kij, wurde dann abgesetzt und sogar zur Ausweisung aus der UdSSR vorgeschlagen. Zu seinen Anpassungsschwierigkeiten in Gor'kij zählten die schlechten Verdienstmöglichkeiten im Betrieb und Konflikte mit Einheimischen, es kam sogar zu Raufhändeln. Berichte über sein parteischädigendes Verhalten schickten einerseits die Leitung des Schutzbund-Kollektivs in Gor'kij und andererseits die Teilnehmer an den Alpinistenkursen im Kaukasus nach Moskau, wo sie von Johann Täubl, dem Leiter der Kaderabteilung, an den NKVD weitergeleitet wurden. Diese Stellen informierten den NKVD auch von der Verhaftung seines Bruders Eduard Lange in Moskau im April 1937.

 

Alexander Lange wurde am 20. September 1937 wegen Verdachts der Spionage verhaftet und am 4. Dezember 1937 zur Ausweisung verurteilt, zu der es jedoch aus unbekannten Gründen nicht kam. Am 16. Oktober 1938 wurde der Ausweisungsbescheid aufgehoben, Lange wurde am 11. November 1938 zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt. Am 4. Juni 1939 kam er in seinem Haftort an der nördlichen Eisenbahn an. Schließlich wurde auch dieses Urteil am 5. Februar 1940 revidiert, Lange wurde dann bei Brest-Litovsk über die deutsche Grenze abgeschoben.

 

 

Quelle: RGASPI, GARF, lists.memo.ru

 

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