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Redl, Franz

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Редль Франц Генрихович

Geboren: 23.07.1905, Eggern (NÖ)

Beruf: Installateur, Wachmann

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1934

Wohnorte in der Sowjetunion: Char'kov

Verhaftet: 23.06.1941, Char'kov

Anklage: Spionage, antisowjetische Propaganda

Urteil: 02.03.1942, Strafverfahren eingestellt

Gestorben: 29.12.1941, Untersuchungshaft

Rehabilitiert: 23.05.1989, Militärstaatsanwaltschaft des Char'kover Wehrkreises

Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration

Schicksal: in der Haft umgekommen

 

Franz Redl wurde 1905 in Eggern im Bezirk Gmünd im Waldviertel geboren. Er war Mitglied der SDAP und des Schutzbundes ab 1923. Zeitweilig war er als Gemeindewachmann in Wien beschäftigt. Sein erlernter Beruf war wahrscheinlich Installateur. Redl nahm am Schutzbund-Aufstand im Februar 1934 teil und gelangte im Juni (nach anderen Angaben am 18. Oktober) 1934 als politischer Emigrant über die ČSR in die Sowjetunion, wo er im Char'kover Gaswerk einen Arbeitsplatz erhielt.

 

Redl gehörte zu den schlecht entlohnten Char'kover Schutzbündlern, die wegen des Fehlens von Baumaterial und genereller Desorganisation schlechte Löhne erhielten. Da er diese Zustände kritisierte und der Schutzbundleitung gegenüber kritisch eingestellt war, wurde er von dieser negativ charakterisiert ("politisch passiv, schwächliches, haltloses Element"). Im April 1937 plädierte die Kaderüberprüfungskommission für seine legale Rückkehr nach Österreich, da er in Österreich nicht mehr gefährdet sei.

 

Am Tag nach dem deutschen Überfall, am 23. Juni 1941, wurde Redl verhaftet und wegen Spionage und antisowjetischer Propaganda angeklagt. Er starb in der Untersuchungshaft am 29. Dezember 1941, das Verfahren gegen ihn wurde offiziell erst am 2. März 1942 eingestellt. Von seiner Frau Maria Redl geb. Wilfurth (geb. 08.12.1903) war er geschieden, er lebte in Char'kov mit der aus Linz stammenden Helene Diener.

 

 

Quelle: Parteiarchiv der KPÖ, RGASPI

 

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