Reihe: Österreicher im Exil
2004 abgeschlossen | In Kooperation mit der Fundación Memoria del Holocausto, Buenos Aires, und dem Verein Gedenkdienst
Projektbetreuung: Dr. Oliver Kühschelm (Uruguay), Lic. Regula Nigg (Argentinien), Mag. Philipp Mettauer (Argentinien)
Die vom Jubiläumsfonds der OeNB bzw. vom Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die Österreichische Akademie der Wissenschaften unterstützte Studie basiert auf lebensgeschichtlichen Interviews mit ZeitzeugInnen aus den La Plata-Staaten und Österreich - rund 100 wurden in Buenos Aires und Montevideo geführt - sowie auf umfassenden Archivrecherchen.
Inhaltliche Schwerpunkte: Familie, Herkunft und Sozialisation im Wien der 1920er- und 1930er-Jahre - Der Weg ins Exil - Ausmaß und Struktur der Emigration - Einwanderungspolitik der drei Exilländer - Politisches Exil - Kulturelles Exil - Remigration oder Einbürgerung. Im Fokus stehen ÖsterreicherInnen, die durch die "ständestaatliche" und nationalsozialistische Verfolgung aus ihrem Heimatland vertrieben wurden und in einem der La Plata-Staaten - Argentinien, Uruguay oder Paraguay - Aufnahme fanden. Anhand von sozial-, alltags- und geschlechtergeschichtlichen Fragestellungen werden die Biographien der Vertriebenen vor, während wie auch nach ihrer Flucht aus Österreich untersucht. Weitere Projektinhalte sind die verschiedenen österreichischen Exilorganisationen sowie die österreichische Beteiligung an den deutschsprachigen Exilvereinigungen.
Zur Reihe: Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung erteilten Forschungsauftrages zum Thema "Österreicher im Exil 1934 bis 1945" begann das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes 1980 - nach langjähriger intensiver Sammeltätigkeit - mit der wissenschaftlichen Dokumentierung des österreichischen Exils. 1984 erschien der erste Band Österreicher im Exil - Frankreich 1938-1945, es folgten Veröffentlichungen über die Exilländer Belgien (1987), Großbritannien (1992), die bislang umfangreichste, zweibändige Arbeit über österreichische Exilanten in den USA (1995) sowie ein Band über das Exilland Sowjetunio (1999). Ein Band über das österreichische Exil in Mexiko ist 2002 erschienen. 1986 veröffentlichte das DÖW die Dokumentation Für Spaniens Freiheit. Österreicher an der Seite der Spanischen Republik 1936-1939 und deckte damit eine Sonderform des politischen Exils ab.
Die Dokumentationen geben Auskunft über die oftmals sehr schwierigen Lebensbedingungen in den Zufluchtsländern, ausführlich dargestellt werden auch die Aktivitäten von ÖsterreicherInnen in Exilorganisationen, nationalen Widerstandsgruppen und im Dienste alliierter Armeen.