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Forst, Alfred

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Форст Альфред Алоизович

Geboren: 07.03.1918, Wien

Beruf: Einkaufsvertreter

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1925

Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau, Schodnja (Moskovskaja obl.)

Verhaftet: 14.12.1941, Chimki

Anklage: konterrevolutionäre Agitation, Bildung einer Spionage- und Sabotageorganisation, Landesverrat

Urteil: 11.02.1942, Militärtribunal der Westfront, Tod durch Erschießen

Gestorben: 14.03.1942, Moskau

Rehabilitiert: 18.12.1990, Präsidium des Moskauer Gebietsgerichtes

Emigrationsmotiv: KP-Emigration

Schicksal: erschossen

 

Alfred Forst wurde 1918 in Wien geboren. Sein Vater Alois Forst war Arbeiter in einer Seidenfabrik und Mitglied der KPÖ. Die Familie wohnte in einer Kaserne in der Maurichgasse in Wien-Floridsdorf. Im April 1923 übersiedelten Alfred Forsts Eltern nach Moskau. Alfred Forst und sein Bruder Erich blieben noch bis Mai 1925 in Österreich, wo sie bei den Großeltern wohnten, dann folgten sie den Eltern nach Moskau, wobei sie von einer Tante begleitet wurden. Alfred Forst schloss 1935 die Mittelschule mit ausgezeichneten Noten ab. Im Sommer 1939 beendete er ein zweijähriges Studium an der Arbeiterfakultät beim Moskauer Institut der Planungsbehörde Gosplan. Aufgrund einer Schädeltrepanation wurde er nicht in die Rote Armee einberufen. Er lebte in Schodnja (Сходна) im Bezirk Chimki (Moskauer Gebiet) und arbeitete als Einkaufsvertreter der städtischen Konsumgenossenschaft der Stadt Chimki, nahe der Front, als er am 14. Dezember 1941 – die Deutsche Wehrmacht stand gerade vor Moskau – verhaftet wurde. Seine Frau Vera Literova (Вера Иосифовна Литерова, geb. 1921) lebte mit den zwei kleinen Kindern in Mytišči; sie wollte sich scheiden lassen, weil sie befürchtete, als Frau eines Deutschen deportiert zu werden.

 

Alfred Forst "gestand" im Verhör, mehrere Personen aus seinem Bekanntenkreis in Schodnja zu Spionage und Sabotage für Deutschland angeworben zu haben. Später wiederrief er dieses Geständnis und gab nur mehr antisowjetische Agitation zu. Am 11. Februar 1942 wurde Alfred Forst wegen Vaterlandsverrats und antisowjetischer Agitation zum Tode verurteilt, am 14. März 1942 erschossen. Er wurde erst im Dezember 1990 rehabilitiert.

 

 

Quelle: lists.memo.ru, GARF, RGASPI

 

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