Unmittelbar nach dem "Anschluss" verhaftete Wiener Juden in einer Zelle des Wiener Landesgerichts (Foto: DÖW)
Die Abteilung II/IV der Gestapo-Leitstelle war für sämtliche polizeilichen Vorgänge bzw. Handlungen in Zusammenhang mit Personen, die nach den "Nürnberger Gesetzen" als Juden galten, zuständig. Sie verfolgte Verstöße gegen die zahlreichen Verordnungen und Erlässe, die auf die Beraubung sowie gesellschaftliche Ausgrenzung und Ächtung der jüdischen Bevölkerung abzielten.
In den Monaten zwischen "Anschluss" und Kriegsbeginn verhaftete die Gestapo Tausende österreichische Juden und internierte diese in verschiedenen Konzentrationslagern. Diese Massenverhaftungen sollten die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung, die von der "Zentralstelle für jüdische Auswanderung" durchgeführt bzw. organisiert wurde, beschleunigen.
Zu den Agenden der Gestapo zählte neben der Beschlagnahmung und Verwertung vor allem beweglichen jüdischen Eigentums (z. B. Autos, Kunstwerke oder Möbel) auch die Überwachung der Israelitischen Kultusgemeinde.
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Im Mai 1938 verhaftete die Gestapo Wien mehrere Hundert Juden und inhaftierte diese im KZ Dachau. 1938/39 wurden jüdische Häftlinge, die nicht auch aus politischen Gründen verhaftet worden waren und eine Auswanderungsmöglichkeit nachweisen konnten, noch aus der Gestapohaft bzw. aus dem KZ entlassen. Download >>(PDF, 216 KB)
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Aktenvermerk der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) vom 23. 10. 1941. Download >> (PDF, 106 KB) |
1940 gründete die Gestapo Wien eine eigene Verwaltungsstelle ("Vugestap", "Vugesta"), um beschlagnahmtes Eigentum Vertriebener bzw. Deportierter gewinnbringend verkaufen zu können. Download >> (PDF, 189 KB) |