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Alte und junge SS-Nostalgiker in Kärnten

Neues von ganz rechts - Oktober 2016

Die heurige "Ulrichsbergfeier" fand am 8. und 9. Oktober statt. Wie schon im Vorjahr war die Gedenkstätte am Ulrichsberg bei Klagenfurt/Celovec selbst auch dieses Jahr nicht in die Feiern einbezogen. Hatte 2015 ein Felssturz eine örtliche Verlegung notwendig gemacht (siehe: "Ulrichsbergfeier" vor Fortsetzung), erachtete die veranstaltende rechtsextreme Ulrichsberggemeinschaft es heuer für notwendig, auch den Termin um eine Woche nach hinten zu verlegen. Grund: die ursprünglich für den 2. Oktober vorgesehene Stichwahl zur Bundespräsidentschaft.

 

Wie üblich bestanden die Feierlichkeiten aus einem "Kameradschaftsabend" am Samstag (erneut im Hotel Rosenheim in Krumpendorf/Kriva Vrba) sowie einer Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung am Sonntag (heuer, wie zuletzt 2010, am Herzogstuhl in Maria Saal/Gospa Sveta). Als Redner traten u. a. (und wie bereits 2012) der stolze Waffen-SS-Veteran Herbert Bellschan von Mildenburg (siehe: Umstrittenes Ulrichsbergtreffen), der ehemalige FPÖ-Politiker Karlheinz Klement und (wie bereits 2013) der US-Kroate Tomislav Sunić auf. Letzterer hatte bereits im Februar auf einer rechtsextremen Kundgebung in Klagenfurt gesprochen (siehe: Tomislav Sunić zu Gast bei Identitären).

 

Am "Kameradschaftsabend" haben dem Vernehmen nach rund 200 Personen teilgenommen, die Kranzniederlegung zog nach Medienangaben fast 150 Personen an. Darunter befand sich auch eine aus dem Kölner Raum angereiste Delegation der offen neonazistischen Partei Die Rechte. In ihrem Reisebericht freuen sich die deutschen Neonazis über ein "mehr als gelungen[es]" Wochenende, wenig überraschend wollen sie auch 2017 wieder teilnehmen.

 

In quantitativer Hinsicht bestätigt die heurige Auflage des Ulrichsbergtreffens den Relevanzverlust der Veranstaltung, nicht zuletzt infolge der sukzessiven Entziehung finanzieller und logistischer Unterstützung von öffentlicher Seite. Umso verwunderlicher ist es, dass die Stadt Klagenfurt der Ulrichsberggemeinschaft nach wie vor ein Büro mietfrei zur Verfügung stellt, wie u. a. der Standard berichtete (siehe: derstandard.at/2000045669776/Ulrichsbergtreffen-Rechte-bleiben-mietzinsbefreit). Es stellt sich die Frage, inwieweit die Vereinstätigkeit – die Organisation eines jährlichen Rechtsextremen-Treffens und die Pflege einer Gedenkstätte mit ebenso reicher wie (nach Rechtsmeinung des DÖW) gesetzeswidriger NS-Symbolik – im öffentlichen Interesse liegt.

 

Ausführlich zur Gedenkstätte und insbesondere den dort angebrachten SS-Emblemen vgl. die heuer vom DÖW bei der zuständigen – und bislang säumigen – Behörde, der LPD Kärnten, eingebrachte Sachverhaltsdarstellung (Download »).

 

 

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Downloads

DÖW an Landespolizeidirektion Kärnten, 23. 6. 2016 (mit Bildbeilagen)
(5,8 MB)
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