In der Jänner-Ausgabe der Aula findet sich ein Text Fred Duswalds zur Verfolgung Homosexueller im NS-Regime. Bezeichnenderweise verwendet er Formulierungen wie "57.000 homosexuelle Täter" (Aula 1/2006, S. 12), wenn die Rede von den homosexuellen Opfern der NS-Verfolgungen ist. Die Tatsache, dass die Homosexuellen unter "allen Häftlingen [...] die höchste Todesrate [hatten]", erklärt sich Duswald u. a. damit, dass "sie wegen ihrer gegen die Schöpfungsordnung gerichteten Sexualität auch in Freiheit die am meisten gefährdete Gruppe bilden und ihre durchschnittliche Lebenserwartung von Haus aus nur halb so hoch ist wie bei Heterosexuellen". Auch seien im KZ nicht alle ermordet worden, vielmehr hätten viele Selbstmord begangen, was ebenfalls den Opfern selbst zuzuschreiben sei: "Auch bei frei lebenden Schwulen ist die Selbstmordrate dreimal so hoch wie bei Männern allgemein. 'Der Sünde Sold ist der Tod', schrieb der Apostel Paulus an die Römer (6, 23)."
Der im November 2005 verstorbene Franz Schönhuber ist in dieser Ausgabe der Aula mit seinem letzten Interview vertreten. Angesichts der aktuellen Versuche der FPÖ-Spitze, die europäischen rechtsextremen Parteien zu einigen, warnte er davor, hierbei die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) zu vergessen. Auch wenn die auf Legalität getrimmten Rechtsextremen aus "Angst vor der Weltmeinung" (ebenda, S. 15) nicht bei der NPD anstreifen wollen, müsse "bei einer Eurorechten [...] Deutschland dabei sein und außer der NPD gibt es in Deutschland nichts mehr". Als "europäischer Einigungsapostel" bot Schönhuber sich für das Ausloten einer möglichen Zusammenarbeit an. Gleichzeitig warnte er vor Filip Dewinter und seinem Vlaams Belang: "Dewinter ist ein schlauer Bursche, eine Ersatzausgabe von Haider. In Antwerpen wird viel mit Gold gehandelt, zu den Juden gibt es über den gemeinsamen Feind Islam Berührungspunkte. Dewinter war auch in Israel. Das ist sehr gefährlich." Bei so viel Antisemitismus will auch die Aula nicht nachstehen, und so wird Schönhuber gefragt, ob er denkt, "dass bei der Umbenennung von Vlaams Blok auf Vlaams Belang jüdischer Einfluss im Spiel war". Wenig überraschend bejahte der ehemalige SS-Recke dies.