Das von Innsbrucker Burschenschaften organisierte deutsch-"deutsche" Treffen am 12. und 13. Mai fiel im Vergleich zum "Gesamt-Tiroler Freiheitskommers" von 1994 mit rund 400 Teilnehmern bescheiden aus.

Für Aufregung sorgte die Grußbotschaft, die Justizminister Dieter Böhmdorfer übermittelte: Darin lobte dieser den anwesenden deutschen Rechtsextremisten Alfred Mechtersheimer, der 1997 vom deutschen Verfassungsschutz als einer der "wichtigsten Protagonisten rechtsextremistischer Bestrebungen" bezeichnet wurde, als "kompetenten und prominenten Wissenschafter". (Falter 20/2000, S. 17) Mit den Aktivitäten Mechtersheimers konfrontiert, bedauerte Böhmdorfer seine Aussage. Im Justizministerium hieß es dazu, man habe den veranstaltenden Burschenschaftern geglaubt, die den Führer der Deutschland-Bewegung als "Friedensaktivist und Grünpolitiker" vorgestellt hätten.

Die verspätete Distanzierung hat in FPÖ-Kreisen offenbar Tradition: Als im Mai 1999 öffentlich gemacht wurde, dass der Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) gemeinsam mit Mechtersheimers Deutschland-Bewegung ein "großdeutsches Jugendtreffen" im oberösterreichischen Schärding plane, wurde die Veranstaltung kurzerhand abgesagt. Mechtersheimer, der zunehmend ins Zentrum der von Haider wiederholt eingeforderten Einigungsversuche der deutschen Rechten rückt, lässt sich jedoch von seiner Begeisterung für die Vorreiter aus Österreich nicht abbringen: Seit einiger Zeit wirbt er mit rot-weiß-roten Aufklebern für "Urlaub in Österreich! Erholung von EU-Hysterie".

 

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